Auszug aus Ägypten - die Stationen der Wüste
Vierzig Jahre lang wanderten die Israeliten in der Wüste. In diesem Projekt werden die einzelnen Stationen der Wanderung dargestellt und mit Psukim aus der Tora belegt.
Folgend sind die inhaltlichen Aspekte des Projekts dargestellt. Mit dem Hinzufügen von Aktivitäten und Spielen kann es für verschiedene Altersgruppen angepasst werden.
Station 1:
Verlassen der Heimat
So beginnt das erste freiwillige Exil der Israeliten. König Pharao bietet der Familie von Jakob und Josef an, nach Ägypten zu kommen – in eine der besten Gegenden, dem Lande Goschen – und dort so lange zu bleiben, wie sie wollen:
וַיֹּאמֶר פַּרְעֹה אֶל־יוֹסֵף לֵאמֹר אָבִיךָ וְאַחֶיךָ בָּאוּ אֵלֶיךָ ׃ 6 אֶרֶץ מִצְרַיִם לְפָנֶיךָ הִוא בְּמֵיטַב הָאָרֶץ הוֹשֵׁב אֶת־אָבִיךָ וְאֶת־אַחֶיךָ יֵשְׁבוּ בְּאֶרֶץ גֹּשֶׁן וְאִם־יָדַעְתָּ וְיֶשׁ־בָּם אַנְשֵׁי־חַיִל וְשַׂמְתָּם שָׂרֵי מִקְנֶה עַל־אֲשֶׁר־לִי
Da sprach der Pharao zu Joseph: Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen; 6 das Land Ägypten steht dir offen; lass deinen Vater und deine Brüder am besten Ort des Landes wohnen, im Lande Goschen sollen sie wohnen; und wenn du weißt, dass unter ihnen tüchtige Leute sind, so setze sie zu Aufsehern über mein Vieh! 7 Bereschit, Kap. 47, 5-6
Station 2:
Machtwechsel in Ägypten
Da kam ein neuer König auf über Ägypten, der nichts von Joseph wusste. 9 Der sprach zu seinem Volk: Siehe, das Volk der Kinder Israel ist zahlreicher und stärker als wir. 10 Wohlan, lasst uns kluge Maßnahmen gegen sie ergreifen, dass ihrer nicht zu viele werden; sie könnten sonst, falls sich ein Krieg wider uns erhöbe, zu unsern Feinden übergehen und wider uns kämpfen und aus dem Lande ziehen. 11 Darum setzte man Fronvögte über sie, um sie durch Lasten zu drücken; man baute nämlich dem Pharao die Vorratsstädte Pitom und Ramses. 12 Je mehr sie aber das Volk drückten, desto zahlreicher wurde es und desto mehr breitete es sich aus, also dass ihnen graute vor den Kindern Israel. 13 Darum zwangen die Ägypter die Kinder Israel durch Misshandlungen zum Dienst 14 und verbitterten ihnen das Leben mit harter Zwangsarbeit an Lehm und Ziegeln und mit allerlei Feldarbeit, lauter Arbeiten, zu welchen man sie unter Misshandlungen zwang. (Schmot, Kap. 1, 8-15)
וַיָּקָם מֶלֶךְ־חָדָשׁ עַל־מִצְרָיִם אֲשֶׁר לֹא־יָדַע אֶת־יוֹסֵף ׃ 9 וַיֹּאמֶר אֶל־עַמּוֹ הִנֵּה עַם בְּנֵי יִשְׂרָאֵל רַב וְעָצוּם מִמֶּנּוּ ׃ 10 הָבָה נִתְחַכְּמָה לוֹ פֶּן־יִרְבֶּה וְהָיָה כִּי־תִקְרֶאנָה מִלְחָמָה וְנוֹסַף גַּם־הוּא עַל־שֹׂנְאֵינוּ וְנִלְחַם־בָּנוּ וְעָלָה מִן־הָאָרֶץ ׃ 11 וַיָּשִׂימוּ עָלָיו שָׂרֵי מִסִּים לְמַעַן עַנֹּתוֹ בְּסִבְלֹתָם וַיִּבֶן עָרֵי מִסְכְּנוֹת לְפַרְעֹה אֶת־פִּתֹם וְאֶת־רַעַמְסֵס ׃ 12 וְכַאֲשֶׁר יְעַנּוּ אֹתוֹ כֵּן יִרְבֶּה וְכֵן יִפְרֹץ וַיָּקֻצוּ מִפְּנֵי בְּנֵי יִשְׂרָאֵל ׃ 13 וַיַּעֲבִדוּ מִצְרַיִם אֶת־בְּנֵי יִשְׂרָאֵל בְּפָרֶךְ ׃ 14 וַיְמָרְרוּ אֶת־חַיֵּיהֶם בַּעֲבֹדָה קָשָׁה בְּחֹמֶר וּבִלְבֵנִים וּבְכָל־עֲבֹדָה בַּשָּׂדֶה אֵת כָּל־עֲבֹדָתָם אֲשֶׁר־עָבְדוּ בָהֶם בְּפָרֶךְ ׃ 15 וַיֹּאמֶר מֶלֶךְ מִצְרַיִם לַמְיַלְּדֹת הָעִבְרִיֹּת אֲשֶׁר שֵׁם הָאַחַת שִׁפְרָה וְשֵׁם הַשֵּׁנִית פּוּעָה ׃
Der Machtwechsel bedeutete für die Israeliten eine neue Realität. Über Nacht entstand eine antijüdische Kampagne im Land, die mit verbaler Hetze begann und in der Sklaverei endete.
Station 3:
Aus der Sklaverei wurde G’ttes Volk geboren
Darum sage den Kindern Israel: Ich bin der HERR und will euch aus den Lasten Ägyptens herausführen und will euch von ihrer Knechtschaft erretten und will euch durch einen ausgestreckten Arm und große Gerichte erlösen. 7 Und ich will euch mir zum Volk annehmen und will euer G‘tt sein; dass ihr erfahren sollt, dass ich, der HERR, euer G‘tt bin, der euch aus den Lasten Ägyptens herausführt. 8 Und ich will euch in das Land bringen, darüber ich meine Hand aufgehoben habe, dass ich es Abraham, Isaak und Jakob gebe. Das will ich euch zu besitzen geben, ich, der HERR.(Schmot, Kap. 6, 6-8)
6לָכֵ֞ן אֱמֹ֥ר לִבְנֵֽי־יִשְׂרָאֵל֮ אֲנִ֣י יְהוָה֒ וְהֹוצֵאתִ֣י אֶתְכֶ֗ם מִתַּ֨חַת֙ סִבְלֹ֣ת מִצְרַ֔יִם וְהִצַּלְתִּ֥י אֶתְכֶ֖ם מֵעֲבֹדָתָ֑ם וְגָאַלְתִּ֤י אֶתְכֶם֙ בִּזְרֹ֣ועַ נְטוּיָ֔ה וּבִשְׁפָטִ֖ים גְּדֹלִֽים׃
7וְלָקַחְתִּ֨י אֶתְכֶ֥ם לִי֙ לְעָ֔ם וְהָיִ֥יתִי לָכֶ֖ם לֵֽאלֹהִ֑ים וִֽידַעְתֶּ֗ם כִּ֣י אֲנִ֤י יְהוָה֙ אֱלֹ֣הֵיכֶ֔ם הַמֹּוצִ֣יא אֶתְכֶ֔ם מִתַּ֖חַת סִבְלֹ֥ות מִצְרָֽיִם׃
8וְהֵבֵאתִ֤י אֶתְכֶם֙ אֶל־הָאָ֔רֶץ אֲשֶׁ֤ר נָשָׂ֨אתִי֙ אֶת־יָדִ֔י לָתֵ֣ת אֹתָ֔הּ לְאַבְרָהָ֥ם לְיִצְחָ֖ק וּֽלְיַעֲקֹ֑ב וְנָתַתִּ֨י אֹתָ֥הּ לָכֶ֛ם מֹורָשָׁ֖ה אֲנִ֥י יְהוָֽה׃
Die Knechtschaft und das gemeinsame Schicksal haben die Menschen zu einem Volk geschmiedet. Die Zeit der Unterdrückung war die Einleitung zur Geburt des Volkes Israel.
Station 4:
Tag der Befreiung – Exodus von Goschen (Nildelta) nach Sukkot
Also zogen die Kinder Israel aus von Ramses gen Sukkot, bei sechshunderttausend Mann Fußvolk, die Kinder nicht inbegriffen. 38 Auch zogen mit ihnen viele Mischlinge und Schafe und Rinder und sehr viel Vieh. 39 Und sie machten aus dem Teige, den sie aus Ägypten brachten, ungesäuerte Kuchen; denn er war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten vertrieben wurden und nicht verziehen konnten; und sie hatten sich sonst keine Zehrung zubereitet. 40 Die Zeit aber, welche die Kinder Israel in Ägypten gewohnt haben, beträgt vierhundertunddreißig Jahre. 41 Als nun die vierhundertunddreißig Jahre verflossen waren, an eben diesem Tag ging das ganze Heer des HERRN aus Ägypten. 42 Darum wird diese Nacht dem HERRN gefeiert, weil er sie aus Ägypten geführt hat. Diese Nacht sollen alle Kinder Israel dem HERRN feiern, auch ihre künftigen Geschlechter. (Schmot, 12, 37-48)
37וַיִּסְע֧וּ בְנֵֽי־יִשְׂרָאֵ֛ל מֵרַעְמְסֵ֖ס סֻכֹּ֑תָה כְּשֵׁשׁ־מֵאֹ֨ות אֶ֧לֶף רַגְלִ֛י הַגְּבָרִ֖ים לְבַ֥ד מִטָּֽף׃
38וְגַם־עֵ֥רֶב רַ֖ב עָלָ֣ה אִתָּ֑ם וְצֹ֣אן וּבָקָ֔ר מִקְנֶ֖ה כָּבֵ֥ד מְאֹֽד׃
39וַיֹּאפ֨וּ אֶת־הַבָּצֵ֜ק אֲשֶׁ֨ר הֹוצִ֧יאוּ מִמִּצְרַ֛יִם עֻגֹ֥ת מַצֹּ֖ות כִּ֣י לֹ֣א חָמֵ֑ץ כִּֽי־גֹרְשׁ֣וּ מִמִּצְרַ֗יִם וְלֹ֤א יָֽכְלוּ֙ לְהִתְמַהְמֵ֔הַּ וְגַם־צֵדָ֖ה לֹא־עָשׂ֥וּ לָהֶֽם׃
40וּמֹושַׁב֙ בְּנֵ֣י יִשְׂרָאֵ֔ל אֲשֶׁ֥ר יָשְׁב֖וּ בְּמִצְרָ֑יִם שְׁלֹשִׁ֣ים שָׁנָ֔ה וְאַרְבַּ֥ע מֵאֹ֖ות שָׁנָֽה׃
41וַיְהִ֗י מִקֵּץ֙ שְׁלֹשִׁ֣ים שָׁנָ֔ה וְאַרְבַּ֥ע מֵאֹ֖ות שָׁנָ֑ה וַיְהִ֗י בְּעֶ֨צֶם֙ הַיֹּ֣ום הַזֶּ֔ה יָֽצְא֛וּ כָּל־צִבְאֹ֥ות יְהוָ֖ה מֵאֶ֥רֶץ מִצְרָֽיִם׃
42לֵ֣יל שִׁמֻּרִ֥ים הוּא֙ לַֽיהוָ֔ה לְהֹוצִיאָ֖ם מֵאֶ֣רֶץ מִצְרָ֑יִם הֽוּא־הַלַּ֤יְלָה הַזֶּה֙ לַֽיהוָ֔ה שִׁמֻּרִ֛ים לְכָל־בְּנֵ֥י יִשְׂרָאֵ֖ל לְדֹרֹתָֽם׃
Nun beginnt der Marsch in eine neue, unbekannte Zukunft. Ab jetzt beginnt die Geschichte des Kollektivs des jüdischen Volkes, die Gemeinsamkeit und die gegenseitige Verantwortung. Diese Nacht ist die Nacht der Geburt des Volkes. Sie waren die älteste Generation – ihr seid die jüngste. 4.000 Jahre ohne Unterbrechung.
Station 5:
Von Sukkot nach Etam und von Etam in die Wüste Schor – Die Spaltung des Schilfmeeres
21וַיֵּ֨ט מֹשֶׁ֣ה אֶת־יָדֹו֮ עַל־הַיָּם֒ וַיֹּ֣ולֶךְ יְהוָ֣ה׀ אֶת־הַ֠יָּם בְּר֨וּחַ קָדִ֤ים עַזָּה֙ כָּל־הַלַּ֔יְלָה וַיָּ֥שֶׂם אֶת־הַיָּ֖ם לֶחָרָבָ֑ה וַיִּבָּקְע֖וּ הַמָּֽיִם׃
22וַיָּבֹ֧אוּ בְנֵֽי־יִשְׂרָאֵ֛ל בְּתֹ֥וךְ הַיָּ֖ם בַּיַּבָּשָׁ֑ה וְהַמַּ֤יִם לָהֶם֙ חֹמָ֔ה מִֽימִינָ֖ם וּמִשְּׂמֹאלָֽם׃
27וַיֵּט֩ מֹשֶׁ֨ה אֶת־יָדֹ֜ו עַל־הַיָּ֗ם וַיָּ֨שָׁב הַיָּ֜ם לִפְנֹ֥ות בֹּ֨קֶר֙ לְאֵ֣יתָנֹ֔ו וּמִצְרַ֖יִם נָסִ֣ים לִקְרָאתֹ֑ו וַיְנַעֵ֧ר יְהוָ֛ה אֶת־מִצְרַ֖יִם בְּתֹ֥וךְ הַיָּֽם׃
28וַיָּשֻׁ֣בוּ הַמַּ֗יִם וַיְכַסּ֤וּ אֶת־הָרֶ֨כֶב֙ וְאֶת־הַפָּ֣רָשִׁ֔ים לְכֹל֙ חֵ֣יל פַּרְעֹ֔ה הַבָּאִ֥ים אַחֲרֵיהֶ֖ם בַּיָּ֑ם לֹֽא־נִשְׁאַ֥ר בָּהֶ֖ם עַד־אֶחָֽד׃
21Als nun Mose seine Hand über das Meer streckte, ließ der HERR dasselbe die ganze Nacht durch einen starken Ostwind ablaufen und machte das Meer trocken, und die Wasser teilten sich voneinander. 22 Und die Kinder Israel gingen hinein mitten in das Meer auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen wie Mauern zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken.
27 Da streckte Mose seine Hand aus über das Meer, und das Meer kam beim Anbruch des Morgens wieder in seine Strömung, und die Ägypter flohen ihm entgegen. Also stürzte der HERR die Ägypter ins Meer. 28 Denn das Wasser kam wieder und bedeckte die Wagen und Reiter der ganzen Macht des Pharao, die ihnen ins Meer nachgefolgt waren, dass nicht einer aus ihnen übrigblieb.(Schmot, 14, 21-22, 27-28)
Der Mensch denkt und G’tt lenkt
Die Geschichte und die Existenz des jüdischen Volkes gehen gegen jede Logik und Rationalität. Es ist, als ob dass Volk stets unter dem wachsamen Auges G’ttes steht.
Station 6:
Die Undankbarkeit des Menschen (Mara, Elim und die Wüste Sin)
1Darnach zog die ganze Gemeinde der Kinder Israel von Elim weg in die Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai liegt, am fünfzehnten Tag des zweiten Monats, nachdem sie aus Ägypten gezogen waren. 2 Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel murrte wider Mose und Aaron in der Wüste. 3 Und die Kinder Israel sprachen zu ihnen: Wären wir doch durch des HERRN Hand in Ägypten gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und Brot die Fülle zu essen hatten. Denn ihr habt uns darum in diese Wüste ausgeführt, dass ihr diese ganze Gemeinde Hungers sterben lasset! (Schmot 16, 1-3)
Und das hergelaufene Gesindel in ihrer Mitte war sehr lüstern geworden, und auch die Kinder Israel fingen wieder an zu weinen und sprachen: Wer will uns Fleisch zu essen geben? 5 Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, und der Gurken und Melonen, des Lauchs, der Zwiebeln und des Knoblauchs; 6 nun aber ist unsre Seele matt, unsre Augen sehen nichts als das Manna! (Bamidbar 11, 4-6)
וַיִּסְעוּ֙ מֵֽאֵילִ֔ם וַיָּבֹ֜אוּ כָּל־עֲדַ֤ת בְּנֵֽי־יִשְׂרָאֵל֙ אֶל־מִדְבַּר־סִ֔ין אֲשֶׁ֥ר בֵּין־אֵילִ֖ם וּבֵ֣ין סִינָ֑י בַּחֲמִשָּׁ֨ה עָשָׂ֥ר יֹום֙ לַחֹ֣דֶשׁ הַשֵּׁנִ֔י לְצֵאתָ֖ם מֵאֶ֥רֶץ מִצְרָֽיִם׃
2וַיִּלִּינוּ כָּל־עֲדַ֧ת בְּנֵי־יִשְׂרָאֵ֛ל עַל־מֹשֶׁ֥ה וְעַֽל־אַהֲרֹ֖ן בַּמִּדְבָּֽר׃
3וַיֹּאמְר֨וּ אֲלֵהֶ֜ם בְּנֵ֣י יִשְׂרָאֵ֗ל מִֽי־יִתֵּ֨ן מוּתֵ֤נוּ בְיַד־יְהוָה֙ בְּאֶ֣רֶץ מִצְרַ֔יִם בְּשִׁבְתֵּ֨נוּ֙ עַל־סִ֣יר הַבָּשָׂ֔ר בְּאָכְלֵ֥נוּ לֶ֖חֶם לָשֹׂ֑בַע כִּֽי־הֹוצֵאתֶ֤ם אֹתָ֨נוּ֙ אֶל־הַמִּדְבָּ֣ר הַזֶּ֔ה לְהָמִ֛ית אֶת־כָּל־הַקָּהָ֥ל הַזֶּ֖ה בָּרָעָֽב
4וְהָֽאסַפְסֻף֙ אֲשֶׁ֣ר בְּקִרְבֹּ֔ו הִתְאַוּ֖וּ תַּאֲוָ֑ה וַיָּשֻׁ֣בוּ וַיִּבְכּ֗וּ גַּ֚ם בְּנֵ֣י יִשְׂרָאֵ֔ל וַיֹּ֣אמְר֔וּ מִ֥י יַאֲכִלֵ֖נוּ בָּשָֽׂר׃
5זָכַ֨רְנוּ֙ אֶת־הַדָּגָ֔ה אֲשֶׁר־נֹאכַ֥ל בְּמִצְרַ֖יִם חִנָּ֑ם אֵ֣ת הַקִּשֻּׁאִ֗ים וְאֵת֙ הָֽאֲבַטִּחִ֔ים וְאֶת־הֶחָצִ֥יר וְאֶת־הַבְּצָלִ֖ים וְאֶת־הַשּׁוּמִֽים׃
6וְעַתָּ֛ה נַפְשֵׁ֥נוּ יְבֵשָׁ֖ה אֵ֣ין כֹּ֑ל בִּלְתִּ֖י אֶל־הַמָּ֥ן עֵינֵֽינוּ׃
Das kurze Gedächtnis
Die Erinnerung des Menschen ist selektiv. Gerät er in eine kleine Krise, sucht er Schuldige und erinnert sich nur noch an das Gute, was vorher war. Das Volk Israel beklagt sich bei Mosche, weil es hungert und durstet, und schon ist die Sklaverei vergessen.
Station 7:
Refidim – Der erste Krieg des Volkes gegen Amalek
8 Da kam Amalek und stritt wider Israel in Raphidim. 9 Und Mose sprach zu Josua: Erwähle uns Männer und ziehe aus, streite wider Amalek! Morgen will ich auf des Hügels Spitze stehen und den Stab G‘ttes in meiner Hand haben. 10 Und Josua tat, wie Mose ihm sagte, dass er wider Amalek stritt. Mose aber und Aaron und Hur stiegen auf die Spitze des Hügels. 11 Und solange Mose seine Hände aufhob, siegte Israel; wenn er aber seine Hände sinken ließ, siegte Amalek. 12 Aber die Hände Moses wurden schwer, darum nahmen sie einen Stein und legten denselben unter ihn, dass er sich darauf setzte. Aaron aber und Hur unterstützten seine Hände, auf jeder Seite einer. Also blieben seine Hände fest, bis die Sonne unterging. 13 Und Josua besiegte den Amalek und sein Volk durch die Schärfe des Schwertes.
8וַיָּבֹ֖א עֲמָלֵ֑ק וַיִּלָּ֥חֶם עִם־יִשְׂרָאֵ֖ל בִּרְפִידִֽם׃
9וַיֹּ֨אמֶר מֹשֶׁ֤ה אֶל־יְהֹושֻׁ֨עַ֙ בְּחַר־לָ֣נוּ אֲנָשִׁ֔ים וְצֵ֖א הִלָּחֵ֣ם בַּעֲמָלֵ֑ק מָחָ֗ר אָנֹכִ֤י נִצָּב֙ עַל־רֹ֣אשׁ הַגִּבְעָ֔ה וּמַטֵּ֥ה הָאֱלֹהִ֖ים בְּיָדִֽי׃
10וַיַּ֣עַשׂ יְהֹושֻׁ֗עַ כַּאֲשֶׁ֤ר אָֽמַר־לֹו֙ מֹשֶׁ֔ה לְהִלָּחֵ֖ם בַּעֲמָלֵ֑ק וּמֹשֶׁה֙ אַהֲרֹ֣ן וְח֔וּר עָל֖וּ רֹ֥אשׁ הַגִּבְעָֽה׃
11וְהָיָ֗ה כַּאֲשֶׁ֨ר יָרִ֥ים מֹשֶׁ֛ה יָדֹ֖ו וְגָבַ֣ר יִשְׂרָאֵ֑ל וְכַאֲשֶׁ֥ר יָנִ֛יחַ יָדֹ֖ו וְגָבַ֥ר עֲמָלֵֽק׃
12וִידֵ֤י מֹשֶׁה֙ כְּבֵדִ֔ים וַיִּקְחוּ־אֶ֛בֶן וַיָּשִׂ֥ימוּ תַחְתָּ֖יו וַיֵּ֣שֶׁב עָלֶ֑יהָ וְאַהֲרֹ֨ן וְח֜וּר תָּֽמְכ֣וּ בְיָדָ֗יו מִזֶּ֤ה אֶחָד֙ וּמִזֶּ֣ה אֶחָ֔ד וַיְהִ֥י יָדָ֛יו אֱמוּנָ֖ה עַד־בֹּ֥א הַשָּֽׁמֶשׁ׃
13וַיַּחֲלֹ֧שׁ יְהֹושֻׁ֛עַ אֶת־עֲמָלֵ֥ק וְאֶת־עַמֹּ֖ו לְפִי־חָֽרֶב׃
Amalek war und ist ein Synonym für Judenfeindschaft. Ein Volk, das grundlos die Existenz des jüdischen Volkes nicht akzeptiert. Sie griffen mitleidlos von hinten an, wo die Älteren, die Kinder und Frauen in der Karawane gingen. Amalek ist ein Warnsignal für uns, wachsam zu bleiben und immer auf einen Angriff vorbereitet zu sein.
Station 8:
Har Sinai – Offenbarung und Gesetzgebung: Menschliches Zusammenleben braucht Regeln, Ordnung und Gesetze
1 Im dritten Monat nach dem Auszug der Kinder Israel aus Ägypten kamen sie an demselben Tag in die Wüste Sinai. 2 Denn sie waren von Raphidim ausgezogen und in die Wüste Sinai gekommen und lagerten sich in der Wüste; Israel lagerte sich daselbst dem Berg gegenüber. 3 Und Mose stieg hinauf zu G‘tt; denn der HERR rief ihm vom Berge und sprach: Also sollst du zum Hause Jakobs sagen und den Kindern Israel verkündigen: 4 Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern getan, und wie ich euch auf Adlersflügeln getragen und euch zu mir gebracht habe. 5 Werdet ihr nun meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen und meinen Bund bewahren, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde ist mein; 6 ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israel sagen sollst. Mose kam und berief die Ältesten des Volkes und legte ihnen alle diese Worte vor, die der HERR geboten hatte. 8 Da antwortete das ganze Volk miteinander und sprach: Alles, was der HERR gesagt hat, das wollen wir tun! Und Mose überbrachte dem HERRN die Antwort des Volkes. (Schmot 19,1-8)
1בַּחֹ֨דֶשׁ֙ הַשְּׁלִישִׁ֔י לְצֵ֥את בְּנֵי־יִשְׂרָאֵ֖ל מֵאֶ֣רֶץ מִצְרָ֑יִם בַּיֹּ֣ום הַזֶּ֔ה בָּ֖אוּ מִדְבַּ֥ר סִינָֽי׃
2וַיִּסְע֣וּ מֵרְפִידִ֗ים וַיָּבֹ֨אוּ֙ מִדְבַּ֣ר סִינַ֔י וַֽיַּחֲנ֖וּ בַּמִּדְבָּ֑ר וַיִּֽחַן־שָׁ֥ם יִשְׂרָאֵ֖ל נֶ֥גֶד הָהָֽר׃
3וּמֹשֶׁ֥ה עָלָ֖ה אֶל־הָאֱלֹהִ֑ים וַיִּקְרָ֨א אֵלָ֤יו יְהוָה֙ מִן־הָהָ֣ר לֵאמֹ֔ר כֹּ֤ה תֹאמַר֙ לְבֵ֣ית יַעֲקֹ֔ב וְתַגֵּ֖יד לִבְנֵ֥י יִשְׂרָאֵֽל׃
4אַתֶּ֣ם רְאִיתֶ֔ם אֲשֶׁ֥ר עָשִׂ֖יתִי לְמִצְרָ֑יִם וָאֶשָּׂ֤א אֶתְכֶם֙ עַל־כַּנְפֵ֣י נְשָׁרִ֔ים וָאָבִ֥א אֶתְכֶ֖ם אֵלָֽי׃
5וְעַתָּ֗ה אִם־שָׁמֹ֤ועַ תִּשְׁמְעוּ֙ בְּקֹלִ֔י וּשְׁמַרְתֶּ֖ם אֶת־בְּרִיתִ֑י וִהְיִ֨יתֶם לִ֤י סְגֻלָּה֙ מִכָּל־הָ֣עַמִּ֔ים כִּי־לִ֖י כָּל־הָאָֽרֶץ׃
6וְאַתֶּ֧ם תִּהְיוּ־לִ֛י מַמְלֶ֥כֶת כֹּהֲנִ֖ים וְגֹ֣וי קָדֹ֑ושׁ אֵ֚לֶּה הַדְּבָרִ֔ים אֲשֶׁ֥ר תְּדַבֵּ֖ר אֶל־בְּנֵ֥י יִשְׂרָאֵֽל׃
7וַיָּבֹ֣א מֹשֶׁ֔ה וַיִּקְרָ֖א לְזִקְנֵ֣י הָעָ֑ם וַיָּ֣שֶׂם לִפְנֵיהֶ֗ם אֵ֚ת כָּל־הַדְּבָרִ֣ים הָאֵ֔לֶּה אֲשֶׁ֥ר צִוָּ֖הוּ יְהוָֽה׃
8וַיַּעֲנ֨וּ כָל־הָעָ֤ם יַחְדָּו֙ וַיֹּ֣אמְר֔וּ כֹּ֛ל אֲשֶׁר־דִּבֶּ֥ר יְהוָ֖ה נַעֲשֶׂ֑ה וַיָּ֧שֶׁב מֹשֶׁ֛ה אֶת־דִּבְרֵ֥י הָעָ֖ם אֶל־יְהוָֽה׃
Die Zehn Gebote sind die Grundlage der Religionsgesetze, Ethik und Moral. Die jüdischen Grundprinzipien wurden die Basis der westlichen Zivilisation. Die Inhalte der Tora schreiben eine strenge Lebensordnung vor: das Lernen und Praktizieren der Gesetze.
Station 9:
Das Goldene Kalb – Bleib, wer du bist und versuche nicht, die anderen nachzuahmen
Mose aber wandte sich und stieg vom Berg hinab und hatte die zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand; die waren auf beiden Seiten beschrieben. 16 Und die Tafeln waren G‘ttes Werk, und die Schrift war G‘ttes Schrift, darein gegraben. 17 Als nun Josua das Geschrei des Volkes hörte, das jauchzte, sprach er zu Mose: Es ist ein Kriegsgeschrei im Lager! 18 Er aber antwortete: Man singt da weder von Sieg noch Niederlage, sondern ich höre einen Wechselgesang! 19 Als er aber nahe zum Lager kam und das Kalb und den Reigen sah, entbrannte Moses Zorn, so dass er die Tafeln wegwarf und sie unten am Berg zerschmetterte. (Schmot, 32, 15-20)
15וַיִּ֜פֶן וַיֵּ֤רֶד מֹשֶׁה֙ מִן־הָהָ֔ר וּשְׁנֵ֛י לֻחֹ֥ת הָעֵדֻ֖ת בְּיָדֹ֑ו לֻחֹ֗ת כְּתֻבִים֙ מִשְּׁנֵ֣י עֶבְרֵיהֶ֔ם מִזֶּ֥ה וּמִזֶּ֖ה הֵ֥ם כְּתֻבִֽים׃
16וְהַ֨לֻּחֹ֔ת מַעֲשֵׂ֥ה אֱלֹהִ֖ים הֵ֑מָּה וְהַמִּכְתָּ֗ב מִכְתַּ֤ב אֱלֹהִים֙ ה֔וּא חָר֖וּת עַל־הַלֻּחֹֽת׃
17וַיִּשְׁמַ֧ע יְהֹושֻׁ֛עַ אֶת־קֹ֥ול הָעָ֖ם ברעה וַיֹּ֨אמֶר֙ אֶל־מֹשֶׁ֔ה קֹ֥ול מִלְחָמָ֖ה בַּֽמַּחֲנֶה׃
18וַיֹּ֗אמֶר אֵ֥ין קֹול֙ עֲנֹ֣ות גְּבוּרָ֔ה וְאֵ֥ין קֹ֖ול עֲנֹ֣ות חֲלוּשָׁ֑ה קֹ֣ול עַנֹּ֔ות אָנֹכִ֖י שֹׁמֵֽעַ׃
19וַֽיְהִ֗י כַּאֲשֶׁ֤ר קָרַב֙ אֶל־הַֽמַּחֲנֶ֔ה וַיַּ֥רְא אֶת־הָעֵ֖גֶל וּמְחֹלֹ֑ת וַיִּֽחַר־אַ֣ף מֹשֶׁ֗ה וַיַּשְׁלֵ֤ךְ מִיָּדֹו אֶת־הַלֻּחֹ֔ת וַיְשַׁבֵּ֥ר אֹתָ֖ם תַּ֥חַת הָהָֽר׃
20וַיִּקַּ֞ח אֶת־הָעֵ֨גֶל אֲשֶׁ֤ר עָשׂוּ֙ וַיִּשְׂרֹ֣ף בָּאֵ֔שׁ וַיִּטְחַ֖ן עַ֣ד אֲשֶׁר־דָּ֑ק וַיִּ֨זֶר֙ עַל־פְּנֵ֣י הַמַּ֔יִם וַיַּ֖שְׁקְ אֶת־בְּנֵ֥י יִשְׂרָאֵֽל׃
Der Versuch fremde Kulturen oder Religionen nachzuahmen, geht immer auf Kosten deiner Identität. Bleib deinem eigenen Weg treu. Auch in Krisenzeiten, denn gerade wenn dein Weg dir schwer erscheint, ist das die Stunde der Wahrheit.
Station 10:
Jeder sieht das, was er sehen möchte
Und nachdem sie das Land ausgekundschaftet hatten vierzig Tage lang, 26 kehrten sie zurück und gingen hin und kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel, in die Wüste Paran, gen Kadesch; und sie brachten ihnen und der ganzen Gemeinde Bericht und ließen sie die Früchte des Landes sehen und erzählten ihm und sprachen: 27 Wir sind in das Land gekommen, dahin du uns sandtest, das wirklich von Milch und Honig fließt, und dieses ist seine Frucht. 28 Aber das Volk, welches im Lande wohnt, ist stark, und die Städte sind sehr fest und groß. Und wir sahen auch Enakskinder daselbst. 32 Und sie brachten das Land, das sie erkundigt hatten, in Verruf bei den Kindern Israel und sprachen: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, frisst seine Einwohner, und alles Volk, das wir darin sahen, sind Leute von hohem Wuchs. 33 Wir sahen auch Riesen daselbst, Enakskinder aus dem Riesengeschlecht, und wir waren in unsern Augen wie Heuschrecken, und also waren wir auch in ihren Augen! …
Da erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie, und das Volk weinte dieselbe Nacht. 2 Und alle Kinder Israel murrten wider Mose und Aaron; und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: Ach, daß wir doch in Ägypten gestorben wären, oder noch in dieser Wüste stürben! 3 Warum führt uns der HERR in dieses Land, daß wir durch das Schwert fallen, und daß unsre Weiber und unsre Kinder zum Raube werden? Ist es nicht besser, wir ziehen wieder nach Ägypten? …
6 Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, die auch das Land erkundigt hatten, zerrissen ihre Kleider und sprachen zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel: Das Land, das wir durchwandelt haben, um es auszukundschaften, ist ein sehr, sehr gutes Land! 8 Wenn der HERR Lust zu uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben; ein Land, das von Milch und Honig fließt. (Aus Bamidbar Kap. 13, 14)
Station 11
Korach – Streit und Rebellion
Hor Hahar
Bamidbar, Kap. 16, 1-5, 15-16
1 Und Korach, der Sohn Jizhars, des Sohnes Kahats, des Sohnes Levis, nahm Datan und Abiram, die Söhne Eliabs, und On, den Sohn Pelets, die Söhne Rubens; 2 und sie empörten sich wider Mose, samt zweihundertundfünfzig Männern aus den Kindern Israel, Hauptleuten der Gemeinde, Berufenen der Versammlung, angesehenen Männern. 3 Und sie versammelten sich wider Mose und Aaron und sprachen zu ihnen: Ihr beansprucht zu viel; denn die ganze Gemeinde ist überall heilig, und der HERR ist in ihrer Mitte! Warum erhebet ihr euch über die Gemeinde des HERRN? 4 Als Mose solches hörte, warf er sich auf sein Angesicht und sprach zu Korach und zu seiner ganzen Rotte also: 5 Morgen wird der HERR kundtun, wer ihm angehört, und wer heilig sei, daß er ihn zu sich nahen lasse. Wen er erwählt, den wird er zu sich nahen lassen.
15 Da ergrimmte Mose sehr und sprach zu dem HERRN: Wende dich nicht zu ihrem Speisopfer! Ich habe nicht einen Esel von ihnen genommen und habe keinem jemals ein Leid getan! 16 Und Mose sprach zu Korach: Du und deine ganze Rotte, kommt morgen vor den HERRN, du und sie und Aaron.
א וַיִּקַּח קֹרַח, בֶּן-יִצְהָר בֶּן-קְהָת בֶּן-לֵוִי; וְדָתָן וַאֲבִירָם בְּנֵי אֱלִיאָב, וְאוֹן בֶּן-פֶּלֶת--בְּנֵי רְאוּבֵן. ב וַיָּקֻמוּ לִפְנֵי מֹשֶׁה, וַאֲנָשִׁים מִבְּנֵי-יִשְׂרָאֵל חֲמִשִּׁים וּמָאתָיִם, נְשִׂיאֵי עֵדָה קְרִאֵי מוֹעֵד, אַנְשֵׁי-שֵׁם. ג וַיִּקָּהֲלוּ עַל-מֹשֶׁה וְעַל-אַהֲרֹן, וַיֹּאמְרוּ אֲלֵהֶם רַב-לָכֶם--כִּי כָל-הָעֵדָה כֻּלָּם קְדֹשִׁים, וּבְתוֹכָם יְהוָה; וּמַדּוּעַ תִּתְנַשְּׂאוּ, עַל-קְהַל יְהוָה. ד וַיִּשְׁמַע מֹשֶׁה, וַיִּפֹּל עַל-פָּנָיו. ה וַיְדַבֵּר אֶל-קֹרַח וְאֶל-כָּל-עֲדָתוֹ, לֵאמֹר, בֹּקֶר וְיֹדַע יְהוָה אֶת-אֲשֶׁר-לוֹ וְאֶת-הַקָּדוֹשׁ, וְהִקְרִיב אֵלָיו; וְאֵת אֲשֶׁר יִבְחַר-בּוֹ, יַקְרִיב אֵלָיו. ו זֹאת, עֲשׂוּ: קְחוּ-לָכֶם מַחְתּוֹת, קֹרַח וְכָל-עֲדָתוֹ.
טו וַיִּחַר לְמֹשֶׁה, מְאֹד, וַיֹּאמֶר אֶל-יְהוָה, אַל-תֵּפֶן אֶל-מִנְחָתָם; לֹא חֲמוֹר אֶחָד מֵהֶם, נָשָׂאתִי, וְלֹא הֲרֵעֹתִי, אֶת-אַחַד מֵהֶם. טז וַיֹּאמֶר מֹשֶׁה, אֶל-קֹרַח, אַתָּה וְכָל-עֲדָתְךָ, הֱיוּ לִפְנֵי יְהוָה: אַתָּה וָהֵם וְאַהֲרֹן, מָחָר.
Streit, Spaltung, Zerrissenheit aus Neid und Gier sind gefährlich. Das Leben eines Menschen, der in der Öffentlichkeit steht, ist sehr undankbar. Neid und Kritik sind sein täglich Brot. Das ist der Preis, den er dafür zahlt, dass er eine hohe Position einnimmt.
Station 12
Berg Newo – Am Ufer des Jordans
Das Schicksal von Mosche
Dewarim, Kap. 32, 48-52
מח וַיְדַבֵּר יְהוָה אֶל-מֹשֶׁה, בְּעֶצֶם הַיּוֹם הַזֶּה לֵאמֹר. מט עֲלֵה אֶל-הַר הָעֲבָרִים הַזֶּה הַר-נְבוֹ, אֲשֶׁר בְּאֶרֶץ מוֹאָב, אֲשֶׁר, עַל-פְּנֵי יְרֵחוֹ; וּרְאֵה אֶת-אֶרֶץ כְּנַעַן, אֲשֶׁר אֲנִי נֹתֵן לִבְנֵי יִשְׂרָאֵל לַאֲחֻזָּה. נ וּמֻת, בָּהָר אֲשֶׁר אַתָּה עֹלֶה שָׁמָּה, וְהֵאָסֵף, אֶל-עַמֶּיךָ: כַּאֲשֶׁר-מֵת אַהֲרֹן אָחִיךָ, בְּהֹר הָהָר, וַיֵּאָסֶף, אֶל-עַמָּיו. נא עַל אֲשֶׁר מְעַלְתֶּם בִּי, בְּתוֹךְ בְּנֵי יִשְׂרָאֵל, בְּמֵי-מְרִיבַת קָדֵשׁ, מִדְבַּר-צִן--עַל אֲשֶׁר לֹא-קִדַּשְׁתֶּם אוֹתִי, בְּתוֹךְ בְּנֵי יִשְׂרָאֵל. נב כִּי מִנֶּגֶד, תִּרְאֶה אֶת-הָאָרֶץ; וְשָׁמָּה, לֹא תָבוֹא--אֶל-הָאָרֶץ, אֲשֶׁר-אֲנִי נֹתֵן לִבְנֵי יִשְׂרָאֵל.
48 Und der HERR redete mit Mose an demselben Tage und sprach: 49 Steige auf dieses Gebirge Abarim, auf den Berg Nebo, welcher im Moabiterlande, Jericho gegenüber liegt, und beschaue das Land Kanaan, das ich den Kindern Israel zum Eigentum geben werde; 50 und dann sollst du sterben auf dem Berge, auf welchen du steigen wirst, und zu deinem Volk versammelt werden, wie dein Bruder Aaron auf dem Berge Hor starb und zu seinem Volk versammelt wurde; 51 weil ihr euch an mir versündigt habt unter den Kindern Israel, beim Haderwasser zu Kadesch, in der Wüste Zin, da ihr mich nicht geheiligt habt unter den Kindern Israel. 52 Denn du wirst das Land vor dir zwar sehen; aber du sollst nicht in das Land hineinkommen, das ich den Kindern Israel gebe.
Mosche muss gehen, weil er in den Augen des Volkes eine vergötterte Zentralmacht war. Das Volk lebte bisher immer in seinem Schatten und fühlte sich durch ihn beschützt. Nun, da sie das Land erobern und dort ihr Leben einrichten mussten, mussten sie frei denken und selbstständig sein.