Die Zehn Gebote

Zweites Buch Moses
Kapitel 20, 1-17

Gemäß der Überlieferung wurde den Juden vor ca. 3.500 Jahren in der Wüste Sinai die Zehn Gebote offenbart. In der Thora wird ausführlich beschrieben, wie G'tt dem Volk am Fuße des Berges Choreb die Zehn Gebote verkündete.

Damit entstand die jüdische Religion, die sich aus den einen offenbarten G'tt gründete. Gleichzeitig entstand auf diese Weise das jüdische Volk, das an den einen G'tt glaubte und mit diesem über die Thora verbunden war.

Das Schawuotfest hat im Gegensatz zu den anderen festen keine eigenen Symbole, so wie z.B. Pessach – Mazza, Rosch Haschana – Schofar, Sukkoth – Sukka. Damit verkörpert es jedoch die Grundzüge des Judentums, das nicht erlaubt, sich von G'tt ein Bildnis zu machen. Schawuot steht für die zentrale Rolle der Thora und für die Idee des Bundes mit G'tt.

 

Die Zehn Gebote:

  1. Ich bin Der Herr, dein G'tt.
  2. Du sollst keine fremden G'tter neben mir haben. Du sollst dir kein Bildnis machen.
  3. Du sollst den Namen G'ttes nicht missbrauchen.
  4. Gedenke, dass du den Schabbat heiligst.
  5. Du sollst Vater und Mutter ehren.
  6. Du sollst nicht morden.
  7. Du sollst nicht ehebrechen.
  8. Du sollst nicht stehlen.
  9. Du sollst kein falsches Zeugnis geben.
  10. Du sollst nicht begehren deines nächsten Frau. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.

 

 

Da redete G’tt alle diese Worte: Ich bin der Ewige, dein G’tt, der dich aus dem Land Ägypten geführt, aus dem Sklavenhause. Du sollst keine anderen G’tter haben vor meinem Angesichte. Du sollst dir kein Bild machen und keinerlei Gestalt von dem, was im Himmel oben, und auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde ist. Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen, denn ich, der Ewige, dein G’tt bin ein eifersüchtiger G’tt, ich ahnde die Schuld der Väter an ihren Kindern, an dem dritten und vierten Geschlecht, an denen, die mich hassen. Aber Gnade erweise ich bis ins tausendste Geschlecht denen, die mich lieben und meine Gebote halten. Du sollst nicht den Namen des Ewigen, deines G’ttes, bei einer Unwahrheit aussprechen, denn der Ewige lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen bei einer Unwahrheit ausspricht. Gedenke des Sabbattages, um ihn zu heiligen. Sechs Tage darfst du arbeiten und alle deine Werke verrichten. Aber der siebente Tag ist ein Sabbat dem Ewigen, deinem G’tte, da sollst du keinerlei Werk verrichten, weder du noch dein Sohn oder deine Tochter, noch dein Knecht oder deine Magd, noch dein Vieh, noch der Fremde, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der Ewige den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was in ihnen ist, erschaffen, aber am siebenten Tage hat er geruht, darum hat der Ewige den Sabbattag gesegnet und ihn geheiligt.

Ehre Vater und Mutter, auf dass du lange lebest auf dem Boden, den der Ewige, dein G’tt dir geben wird. Du sollst nicht morden. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht wider deinen Nächsten als falscher Zeuge aussagen. Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten. Du sollst nicht begehren das Weib deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.

 

Quellen zur Verkündung der 10 Gebote:

In der Thora:

„Am dritten Tag aber, als es Morgen wurde da war Donner und Blitz und eine schwere Wolke lag auf dem Berge und gewaltiger Posaunenschall ertönte; da bebte alles Volk das im Lager war. Moses aber führte das Volk aus dem Lager heraus G'tt entgegen und sie stellten sich am Fuße des Berges auf. Und der Berg Sinai war ganz in Rauch eingehüllt, weil sich der Ewige im Feuer auf ihn herabgelassen hatte und Rauch stieg von ihm auf wie aus einem Kalkofen und der ganze Berg erbebte stark. Und der Posaunenschall wurde immer stärker und stärker. Moses redete und G'tt antwortete ihm mit lauter Stimme.“ (2. Buch Moses. Kap. 19. 15-19).

 

In der Aggada:

„Als G'tt die Zehn Gebote offenbarte zwitscherte kein Vogel, kein Huhn flog auf, der Stier schrie nicht, die Engel und Saraphim sprachen nicht. Das Meer rauschte nicht, die Menschen redeten nicht, sondern die ganze Welt war still und schwieg. Und eine Stimme ertönte: Ich bin der Ewige, Dein G'tt.“

 

Vorschläge für Peulot:

  1. Die Chanichim und Chanchot sollen die beiden Quellentexte (den Bericht über die Offenbarung in der Thora und in der Aggada) analysieren und miteinander vergleichen.
  2. Es gibt eine Reihe von Gemälden, die darstellen, wie Moses die Zehn Gebote erhielt. Die Chanichim und Chanchot sollen sich die Abbildungen anschauen und auf die wesentlichen Punkte der Darstellung eingehen.
  3. Diskussionen über die Relevanz der Zehn Gebote für die heutige Gesellschaft. Haben die Zehn Gebote heute noch Gültigkeit?
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