[Test] Fragen und Antworten zu Schabbat

[Test] Fragen und Antworten zu Schabbat

1. Wann ist EREW Schabbat und was macht man an diesem Tag?

Erew Schabbat ist der Freitag und man bereitet den Schabbat vor, d.h. erledigt alle Dinge, die zu tun am Schabbat verboten sind.

2. Warum feiern wir Schabbat und wofür ist er ein Zeichen?

Wir feiern den Schabbat als Ruhetag. Im 1. Buch Moses wird gesagt, dass die Welt in sechs Tagen erschaffen wurde und G´tt sich am siebten Tag ausruhte.

3. Wie bereitet man den Schabbat vor?

Um dem Schabbat einen würdevollen Empfang zu bereiten, reinigt man das Haus, bereitet saubere festliche Kleidung vor, bereitet alle Mahlzeiten für den Schabbat vor, deckt den Tisch festlich mit einer weißen Tischdecke usw.

4. Wann zünden wir die Schabbat Lichter an?

Ca. 1 Stunde vor Eintreten des Schabbats.

5. Warum zünden wir die Schabbat Lichter an?

Damit wir Licht im Haus haben, denn früher gab es keine Elektrizität. Licht erwärmt das Haus, d.h. schafft eine festliche Atmosphäre.

6. Mindestens wie viele Lichter muss man an Schabbat anzünden und warum?

Man muss mindestens 2 Lichter anzünden:

1 Licht für „Jiskor“ (Gedenke des Schabbats)

1 Licht für „Schmor“ (Halte den Schabbat)

Man kann aber auch mehr Kerzen zünden. Es gibt Familien, in denen für jedes Familienmitglied eine Kerze angezündet wird oder es wird eine Menora angezündet.

7. Warum werden die Kerzen vor der Bracha angezündet?

Normalerweise geht ein Segen der Tätigkeit voraus, damit dieser Handlung auch Segen entspringt. Beim Anzünden der Schabbatkerzen findet die Tätigkeit jedoch statt, bevor der Segen gesprochen wird. Wenn der Segen vorher gesprochen würde, wäre der Schabbat bereits eingeführt, bevor die Kerzen brennen. Jetzt könnte man sie aber nicht mehr anzünden, da das Feuermachen am Schabbat verboten ist.

8. Warum bedeckt die Frau die Augen?

Man soll die Frucht eines Segens nicht genießen, ehe der Segen selbst nicht ausgesprochen wurde. Daher werden unmittelbar nach dem Kerzenanzünden die Augen bedeckt und der Segen gesprochen.

9. Wie kann man es wieder gut machen, wenn man vergisst die Kerzen zu zünden?

Die Frau zündet in der kommenden Woche eine Kerze mehr als üblich an.

10. Wie verhält es sich mit dem Schabbat, der auf einen Feiertag fällt?

Welche Lichter werden zuerst gezündet und welche Brachot zuerst gesprochen?

Da mit dem Zünden der Schabbatlichter und der Bracha der Schabbat beginnt, dürfen danach keine anderen Lichter mehr gezündet werden. Also müssen alle Lichter vor den Schabbatlichtern gezündet werden.

11. Was passiert, wenn die Frau die Schabbatlichter nicht anzünden kann?

Auch der Mann oder das Mädchen kann die Schabbatlichter anzünden.

12. Warum darf man die brennenden Kerzen weder berühren noch bewegen?

Das Berühren und Bewegen der Kerzen gehört zu den Tätigkeiten, die am Schabbat „mukze“ sind, also tabu. Damit soll verhindert werden, dass man nicht aus Versehen etwas Verbotenes tut.

13. Was ist der Kiddusch und über was macht man ihn?

Kiddusch kommt von „kodesch“, also heilig. Mit dem Kiddusch heiligt man den Schabbat. Man macht dies mit Wein.

14. Wie oft spricht man den Kiddusch am Schabbat?

Man spricht den Kiddusch am Freitag Abend und Samstag Morgen.

15. Warum werden am Schabbat zwei Challot auf den Tisch gelegt?

Man spricht hier von Lechem Mischne. Dies ist die zweite Portion Brot d.h. die zweite Challa. Die doppelte Portion erinnert an den Auszug aus Ägypten. Am Freitag schickte G´tt zwei Portionen Manna in die Wüste, eine für Freitag und eine für den Schabbat.

16. Wie verhält man sich, wenn kein Wein für den Kiddusch vorhanden ist oder wenn man aus gesundheitlichen Gründen keinen Wein trinken darf?

Wenn kein Wein vorhanden ist spricht man den Kiddusch über die Challot, ohne das diese mit einem Tuch bedeckt sind.

17. Warum werden die Schabbat - Challot mit einem dekorativen Tuch bedeckt?

Der Schabbat wird in der jüdischen Tradition mit einer Braut verglichen. Und genau wie der Braut nach dem Segen unter der Chupa der Schleier abgenommen wird, werden auch die Challot „entschleiert“. Da der Kiddusch über den Wein vor dem Segen über die Challot gesprochen wird, lässt man diese solange bedeckt, damit sie nicht als minderwertig angesehen werden kann.

18. Was sind Schalosch Seudot und wann sind sie?

Schalosch Seudot bedeutet 3 Mahlzeiten. Die Tradition besagt, dass man am Schabbat 3 Mahlzeiten einnehmen soll: Freitag Abend, Samstag Mittag nach dem morgendlichen G´ttesdienst und am späten Nachmittag, nach dem Mincha Gebet. Die dritte und letzte Schabbatmahlzeit heißt Seuda Schlischit – dritte Mahlzeit.

19. Wie übersetzten wir das Wort Schabbat?

Schabbat kommt von dem Wort „lischbot“, welches streiken bzw. nicht arbeiten bedeutet.

20. Was bedeutet Oneg Schabbat?

Bei Oneg Schabbat handelt es sich ursprünglich um Treffen bzw. Versammlungen, die am Samstag Nachmittag in einem Haus oder in der Synagoge abgehalten werden und während derer gelernt und unterrichtet, gespielt und gesungen wird. Sie wurden zuerst von dem Dichter Chaim Nachman Bialik (1873-1934) in seinem Haus in Tel Aviv abgehalten. Die Bezeichnung wurde dann auch für den G´ttesdienst bzw. Unterricht am Freitag Abend übernommen.

21. Welche Tätigkeiten sind am Schabbat verboten?

Die Bibel definiert nur einige wenige Tätigkeiten als Arbeit. Dazu gehören das Pflügen und das Ernten sowie das Feueranzünden. Doch der Talmud hat sich weitergehend mit dem Begriff Arbeit auseinandergesetzt und nennt eine Liste von 39 Kategorien. Die Arten von Tätigkeiten, die als Arbeit bezeichnet wurden, standen ursprünglich im Zusammenhang mit dem Bau und der Bewirtschaftung des Tempels. Aus diesen Hauptkategorien wurden im Lauf der Jahrhunderte viele Unterkategorien abgeleitet, die nach jüdischem Gesetz ebenfalls am Schabbat untersagt sind.

22. Was bedeutet Paraschat Haschawua und wo liest man sie?

Paraschat Haschawua bedeutet Wochenabschnitt und wird aus der Thorarolle in der Synagoge am Samstag Vormittag während des G´ttesdienst vorgelesen. Während seiner Ansprache geht der Rabbiner dann auf die Bedeutung der Paraschat Haschawua ein.

23. Was ist ein Schabbat-Ofen?

Das Kochen ist am Schabbat verboten, aber eine Schabbatmahlzeit benötigt warme Speisen. Der Ofen wird vor Schabbat gezündet und mit einer wärmeleitendem Material (Blech, Aluminium) bedeckt. Der Ofen wird die niedrigste Stufe eingestellt und den ganzen Schabbat durch angelassen. Darauf stehen dann die gekochten Speisen oder vorher gekochtes Wasser und bleiben den ganzen Schabbat über warm.

24. Wann darf die Einhaltung des Schabbats unterbrochen werden?

Um Menschenleben zu retten ist es erlaubt, verbotene Tätigkeiten auszuführen wie z.B. telefonieren, Autofahren

25. Warum gibt es die Hawdala–Zeremonie?

Hawdala bedeutet Trennung, Unterscheidung. Die Hawdala-Zeremonie, bei der ein Segen über den Wein, die Kerzen und die Gewürze besprochen wird , ist eine Abschiedsfeier. Sie trennt das Heilige von dem Alltäglichen.

26. Warum wird der Hawdala Becher bis zum Überfließen gefüllt?

Dies gilt als positives Vorzeichen und ist Ausdruck der Hoffnung, dass die nächste Woche eine Fülle von Gutem bringen werde.

27. Warum verwendet man für die Hawdala eine geflochtene Kerze mit doppeltem Docht?

Ursprünglich wurden zwei Kerzen angezündet, weil das entsprechende Gebet für Licht einen Plural benutzt. Als Ersatz nimmt man heute eine Kerze mit doppeltem Docht. Sie erzeugt eine Flamme, die der einer Fackel ähnelt, so dass man dem Psalmvers 19,9 gerecht wird.: Die Gebote des Herrn sind lauter und erleuchten die Augen.

28. Warum werden bei der Hawdala–Feier am Samstagabend Gewürze verwendet?

Früher wurden nach einer Mahlzeit im Hause Gewürze ausgestreut, um den Essensgeruch zu vertreiben. Dieser Gewohnheit wurde wahrscheinlich nach dem Schabbatessen nicht nachgegangen. Am Samstagabend – zum erstenmal nach 24 Stunden – wiederaufgenommen, erhielt das Ausstreuen der Gewürze eine religiöse Bedeutung, indem man es mit der Hawdala verband und ein besonderes Gebet dazu sprach. Nach einer anderen Erklärung soll mit den Gewürzen die Traurigkeit vertrieben werden, die gegen Ende des fröhlichen Schabbats aufkommt, wenn man sich wieder den Alltagsproblemen zuwenden muss. Heute verstreut man die Gewürze nicht wie früher im ganzen Haus, sondern verwahrt sie in einer Gewürzbüchse, die dann von Hand zu Hand gereicht wird, damit jeder nach dem Segen daran riechen kann.

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