Ein Vater suchte einen „Schiduch“ (einen Hairatskandidaten) für seine Tochter. Die Tochter war gutherzig, klug, gebildet und hübsch, und der Vater wollte einen jungen Mann finden, der die gleichen wunderbaren Eigenschaften besaß. Eines Tages wurde er fündig, und ließ den besagten jungen Mann nach Brooklyn einfliegen. 

Sie trafen sich zu dritt. Der Vater, das Mädchen und der junge Mann. Sie sprachen über verschiedene Themen und der junge Mann stellte Fragen. „Wie siehst du den Schabbes-Tisch?“, „Wie viele Kinder möchtest du haben?“ 

Plötzlich, mitten im Gespräch, stand das junge Mädchen auf und verließ das Zimmer. Der Vater folgte ihr. „Und, meine Tochter, was sagst du?“, fragte er. „Ich weiß nicht. Ich bin nicht sicher, ob ich ihn lieben kann.“ „Weshalb?“ „Weil er eine Behinderung am Fuß hat.“ 

Der Vater rief den jungen Mann in den Flur und murmelte mit gesenktem Kopf: „Sie will nicht, sie will nicht.“ „Ist es wegen der Behinderung?“, fragt der junge Mann. Der Vater antwortet: „Man kann das Herz nicht zur Liebe zwingen.“ Der junge Mann bat den Vater, ins Zimmer gehen zu dürfen, um noch einmal mit dem Mädchen zu sprechen. „Ja“, sagte der Vater, „versuch es.“ 

Der junge Mann trat ein und sprach zu dem Mädchen: „Im Talmud steht: Vierzig Tage vor Bildung der Geburt ertönt eine Hallstimme, die verkündet: ‚Die Tochter von jenem für diesen …‘ Vierzig Tage bevor ich auf die Welt kam, zeigte man mir dich, wie wundervoll du bist, und ich wusste, dass du meine Frau werden wirst. Und dann sah ich, dass du eine kleine Behinderung am Fuß hattest, und ich sagte zum Ewigen: ‚Allmächtiger, warum sie? Gib die Behinderung mir!‘“