Der Streit der Berge
Aus dem Midrasch:
Als sie hörten, dass G’tt die Thora dem Volk Israel geben wollte, begannen die Berge zu streiten.
Der Har HaKarmel sagte: Ich bin ein so schöner Berg, hoch und hübsch anzusehen. Sicher wird G’tt auf mir dem Volk Israel die Thora geben.
Der Har Tabor antwortete: Nicht auf dir, sondern auf mir. Ich bin der bedeutendste und schönste Berg der Welt!
Da mischte sich der Har Chermon ein: Es gibt keinen schöneren Berg als mich auf der Welt. Auf meinem Gipfel liegt weicher Schnee. Nur auf meinem weißen Gipfel wird G’tt dem Volk Israel die Thora geben.
So stritten die Berge miteinander. Nur der Har Sinai beteiligte sich nicht, sondern schwieg. Er dachte:Ich bin doch so ein niedriger Berg. Ich bin nicht prächtig, ich liege mitten in der Wüste. Wer schaut mich überhaupt an?
Da vernahm er G’ttes Stimme: “Was streitet ihr, stolze Berge? Nur auf dem bescheidenen Har Sinai wird G’tt die Thora geben!“
Da senkten die Berge ihre Häupter und schämten sich. Und der Har Sinai wurde über und über grün und Blumen blühten. So wurde er auf die Gabe der Thora vorbereitet.