Alles was man über Chanukka wissen sollte - Chanukkabräuche

Shiurim und Geschichten

Alles was man über Chanukka wissen sollte - Chanukkabräuche

Zielgruppen
Kita-Alter
6-11 Jahre
12-14 Jahre
über 15 Jahren
Einführung

Ein talmudischer Ausspruch lautet: 

„Wenn alle Feiertage aufhören, werden Chanukka und Purim fortbestehen“.

Der Sinn dieses Ausspruches ist darin begründet, dass alle nationalen Festtage, die durch die Weisen im Gedenken an historische Ereignisse festgesetzt wurden, aber nicht in der Tora erwähnt sind, aufhören werden, aber Purim und Chanukka fortbestehen sollen. Wir verstehen den Weiterbestand von Purim, das durch eines der biblischen Bücher- das Buch Esther- seine Heiligkeit erworben hat. Worin aber ist der Vorzug des Fortbestehens des Chanukkafestes begründet? Nicht so sehr das Gedenken an die Heldentaten der Hasmonäer als vielmehr das Bewusstsein an das WUNDER MIT DEM KRÜGLEIN ÖL ist es, was dem Chanukkafest den Ewigkeitswert verliehen hat.

 

Die ersten Quellen, die spezifizierte Nachrichten über die Epoche der Hasmonäer übermitteln, sind die zwei Bücher der Makkabäer. Dort wird berichtet, dass am 25. des 9. Monats, des Kislew, des Jahres 148 (v. Ch.) die Einweihung des Altars stattfand, die sich 8 Tage hinzog. Im 2. Buche der Makkabäer finden sich zwei Briefe, die die Juden Palästinas an die Juden Ägyptens gesandt hatten, in denen diese zur Feier des Chanukkafestes entsprechend der achttägigen Feier des Laubhüttenfestes eingeladen werden. Nach der Schilderung bei Joseph Ben Mattatia (Flavius) wurde das Fest noch vor der Tempelzerstörung gefeiert und ihm vornehmlich der Name „Fest des Lichtes“ beigelegt. Vermischt mit der Überlieferung ist „eine Legende von acht eisernen Spießen“ mit denen man die Lichter entzündete. Die Weisen aber brachten in den Mittelpunkt des Volksempfinden das Wunder mit dem Krüglein Öl, das statt des eines Tages acht Tage lang brannte, bis man wieder reines Öl pressen konnte, wie dies im Talmud Babli (Schab. 21,2) dargestellt wird. In der Zeit der Geonim erfährt die Lithurgie eine Bereicherung durch die Prägung der beiden Gebete „Al Hanissim“ und „Hanerot Hallalu“ wobei das Wunder mit dem Krüglein Öl und das der heldenhaften Hasmonäersiege miteinander verschmelzen und ihren Ausdruck im Lichterfest, dessen Lichter „heilig“ sind, finden. Auf die Frage des Talmuds „Was bedeutet Chanukka?“ wird durch die beiden eingeschalteten Gebete die Antwort erteilt: „Das Fest der Wunder und der Heldentaten“ - „Das Fest des Sieges der Lichter über die Finsternis“.

 

Verschiedene weltliche Gepflogenheiten haben am Chanukka ihren Ausdruck gefunden, so das Veranstalten der festlichen Mahlzeiten, das aus dem Ausdruck „gute Tage“ (Festtage) und der Anordnung des Hallelgebetes bei Lied und Gesang entspringt. Das Verzehren von „Lewiwot“ und Milchspeisen findet seine Grundlage in der „Erzählung von Judith und Holofernes“, die in diesen Tagen sich ereignet soll. Die Chassidim haben in der ersten Nacht Veranlassung zur festlichen Versammlung, wobei man sich lebhaften Spielen widmet, bei denen der Rabbi von Berditschew das Kartenspiel ausschließt. Für die Kinder, die in diesen Tagen vom Lernzwang entbunden sind, hat sich die Hingabe an das Würfelspiel, den „Trendel“ eingewurzelt.

 

 

Chanukkabräuche und ihre Begründung:

 

a) Während der Zeit des Lichterbrennens arbeiten Frauen nicht !

Grund: Das Wunder geschah durch eine Frau. Sie hieß Jehudith und war die Tochter von Jochanan, dem Hohepriester.

 

b) Bei einigen Leuten ist es gebräuchlich, dass auch die Männer während der Zeit des Lichterbrennens ruhen !

Grund: Man darf das Licht der Chanukka-Kerze nicht für Arbeit benutzen. Daher arbeiten auch die Männer nicht.

Diese Tage nennt man „Chanu“ – „Ka“ = Sie ruhten und lagerten am 25. Kislev. Daher wird während der Zeit, da die Lichter brennen, nicht gearbeitet.

 

c) Es ist gebräuchlich, an Chanukka Milchgerichte zu essen !

Grund: Damit erinnern wir uns an die Milchgerichte, die Jehudith dem König Appollonius zubereitete.

 

d) An Chanukka isst man in Öl gebackene Gerichte !

Grund: Dadurch soll man sich an das Wunder, das mit dem Öl geschah, erinnern.

 

e) Die Kinder des Volkes Israel spielen an Chanukka mit einem Trendel (Sewiwon) !

Grund: Auf jeder Seite des Trendel steht ein Anfangsbuchstabe des Satzes: „Nes Gadol Haja Po“ (In Israel) bzw. „Nes Gadol Haja Scham“ (In der Diaspora), der besagt: Ein großes Wunder geschah hier (dort).

 

Nicht vergessen:

 

1. Jeden Chanukka-Abend, sobald es dunkel wird, muss man den Segen über die Chanukkalichter sprechen.

 

2. In der ersten Chanukkanacht (vom 24. auf dem 25. Kislew) zündet man ein Licht, in der zweiten Nacht zwei Lichter usw., jede Nacht ein Licht mehr an, bis zur achten Nacht, in welcher man acht Lichter anzündet. Der Schamasch, die Kerze welche man zum Anzünden benutzt, wird nicht mitgerechnet.

 

3. In der ersten Chanukkanacht sagt man vor dem Anzünden drei Brachot (Segenssprüche): „Lehadlik Ner Chanukka“, „Sche’assa Nissim“ und „Schehechejanu“.

 

4. In allen übrigen Nächten sagt man vor dem Anzünden nur die ersten zwei Brachot: „Lehadlik Ner Chanukka“ und „Sche’assa Nissim“.

 

5. Das erste Licht zündet man ganz rechts von der Menora an. In der zweiten Nacht wird das zweite Licht links, gleich neben dem ersten angezündet, das dritte links neben dem zweiten usw. Angezündet wird zuerst jedoch immer

das neu hinzugekommene Licht, das sich auf der linken Seite befindet. Man zündet immer in der Reihenfolge von links nach rechts.

 

6. Nach dem Anzünden der Lichter sagt man immer „Hanerot Hallalu“.

 

7. Die Chanukkalichter müssen jeden Abend mindestens eine halbe Stunde lang brennen.

 

8. Jeden Abend, bevor man die Chanukkalichter anzündet, muss in der Menora genug Öl (falls mit Kerzen gezündet wird, müssen genug lange Kerzen) vorhanden sein, um die nötige Zeit brennen zu können.

 

9. Vom Schein der Chanukkalichter darf man keinen Nutzen ziehen. Zum Beispiel darf man nicht im Schein der Chanukkalichter lesen oder arbeiten. Aus diesem Grunde muss bei der Menora noch ein separates Licht, mit welchem man die Lichter angezündet hat, (der Schamasch) oder eine angezündete Lampe stehen.

 

10. Am Freitagabend (Schabbat) zündet man die Chanukkakerzen bevor man die Schabbatkerzen anzündet. Aus diesem Grunde, muss man darauf achten, dass am Freitagabend Chanukkalichter bis eine halbe Stunde nach Nachtbeginn brennen.

 

11. Am Mozaej Schabbat (Samstagabend) zündet man die Chanukkakerzen nach der Hawdala.

 

12. Auch in der Synagoge zündet man Chanukkalichter. Das Anzünden der Chanukkalichter in der Synagoge, befreit jedoch niemanden davon zu Hause nochmals die Lichter anzuzünden. Auch der Vorbeter, der in der Synagoge die Menora angezündet hat, muss zu Hause nochmals Chanukkalichter anzünden.

 

13. In der Synagoge benscht man die Chanukkalichter jeden Tag zwischen dem „Mincha- und Maariv-Gebet“. Am Mozej Schabbat zündet man die Chanukkalichter in der Synagoge vor der Hawdala an.

 

Anmerkung: Es gibt verschiedene Vorschriften, wo eine Chanukkia stehen muss, wenn sie angezündet wird.

 

14. Während allen Chanukkatagen sagt man in der „Schemone Esre“ und im „Birkat Hamason“ (Tischgebet) das „Al Hanissim-Gebet“.

 

15. An jedem Tag von Chanukka sagt man nach dem „Schemone Esre - Gebet“ von „Schacharit“ (Morgengebet) das ganze „Hallel-Gebet“.

 

16. An jedem Tag von Chanukka, liest man zum „Schacharit“ in der Synagoge aus der Tora

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