Alles was du über Pessach wissen solltest

Alles was du über Pessach wissen solltest

Pessach Symbole

In den Monat Nissan fällt das erste der drei Wallfahrtsfeste, das Pessachfest, das in 
der Bibel auch als Fest der Mazzot (Singular: Mazza), der ungesäuerten Brote, 
bezeichnet wird.


In Sefer Schmot, Kapitel 1 bis 15 lesen wir über die Knechtschaft der Kinder Israel in 
Ägypten, deren Befreiung durch die Hand G’ttes, und über die Weigerung des Königs 
Pharao, das Volk ziehen zu lassen. Durch die Befreiung aus Ägypten entstand die 
Geburt des jüdischen Volkes und der nationalen jüdischen Identität.


Eine zusätzliche Bedeutung hat das Pessachfest im Zusammenhang mit der 
Landwirtschaft, denn in früheren Zeiten begann in dieser Jahreszeit die Gerstenernte.

-> Pessach hat mehrere Namen:


1. Chag HaPessach – (Passach = überspringen, überschreiten) Der 
Name Pessach (Überschreitung) stammt von dem in der Bibel gebotenen 
Opfer eines Lammes, das vor dem Auszug der Israeliten aus Ägypten 
geschlachtet und gegessen wurde. Im Bibeltext (Schmot, 12, 27) heißt es, G’tt 
habe, als er alle Erstgeborenen in Ägypten erschlug, die Israeliten verschont. 
Er überging ihre Häuser, weil sie von dem geschlachteten Lamm als Zeichen 
ein wenig Blut auf ihren Türpfosten angebracht hatten. 
2. Chag HaMazzot – das Fest der ungesäuerten Brote 
3. Sman Cherutejnu – Die Zeit unserer Freiheit 
4. Chag HeAwiw – Das Fest des Frühlings


->Chamez uMazza


Chamez beinhaltet fünf Getreidesorten: Roggen, Gerste, Weizen, Hafer und Spelz 
und zwar dann, wenn sie mindestens 18 Minuten mit Wasser in Kontakt gekommen 
sind und der Säuerungsprozess begonnen hat. Außerdem ist jede Speise und jedes 
Getränk chamez, wenn es aus diesen Zutaten hergestellt wurde. Aschkenasische 
Juden zählen auch Reis und Hülsenfrüchte (Kitniot) zu Chamez, da diese oftmals 
gemahlen und zu Brot verarbeitet werden. Bei den sephardischen Juden dagegen ist 
der Verzehr von Reis und Hülsenfrüchten erlaubt.


An Pessach darf man Gesäuertes weder essen noch besitzen, wie in Sefer Schmot 
12, 15 geschrieben steht: „Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen, doch am 
ersten Tag müsst ihr den Sauerteig wegschaffen aus euren Häusern, denn alles, was 
Gesäuertes isst, dies Leben soll vertilgt werden aus Israel.“


Auch ist es verboten, während der Pessachwoche mit Chamez Handel zu treiben. 
Beim Herstellen der Mazza wir der Säuerungsprozess strengstens vermieden und der 
gesamte Backprozess darf höchstens 18 Minuten dauern.


Die genaue Uhrzeit, ab wann Chamez am Vortag nicht mehr gegessen werden darf, 
sollte im Rabbinat erfragt werden.


Am Vortag von Pessach wird das gesamte Haus oder die Wohnung sehr gründlich 
geputzt, der Herd und Ofen, Geschirr und Besteck werden gekaschert. Für Pessach 
können nur Metallgegenstände gekaschert werden, Tongeschirr und Porzellan jedoch 
nicht. Daher besitzt jede Hausfrau ein separates Essgeschirr für Pessach.


Am Vorabend von Erew Pessach sucht man nach Einbruch der Nacht bei Kerzenlicht 
nach Chamez. Vor Beginn der Suche spricht man:

„Baruch ata Adonaj Elohejnu Melech HaOlam ascher kidschanu 
bemizwotaw weziwanu al bi’ur chamez.“

„Gelobt seist du, Ewiger, unser G’tt, König der Welt, der uns durch seine 
Gebote geheiligt und uns befohlen hat, alles Chamez wegzuräumen.“

 

-> Eruw Tawschilin


Am Pessach-Feiertag ist die Zubereitung der Speisen für denselben Tag („Ochel 
Nefesch“) erlaubt, nicht aber für den auf den Feiertag folgenden Tag, wenn dieser 
ein Schabbat ist. Fällt nun ein solcher Feiertag unmittelbar vor einen Schabbat, so ist 
die Vorbereitung von Speisen für den auf den Feiertag folgenden Schabbat nur dann 
erlaubt, wenn man mit der Vorbereitung von Essen für den Schabbat bereits vor
dem Feiertag angefangen hat. Dieser Anfang geschieht durch das Ritual des „Eruw 
Tawschilin“ (Verbindung von Speisen). Es werden dabei zwei Speisen , z.B. ein Stück 
Mazza und ein Ei oder ein Stück Fisch oder gebratenes Fleisch genommen, ein Segen 
und eine Erklärung gesprochen. Dieser Eruw Tawschilin wird im Rahmen der letzten 
Schabbat- Mahlzeit verzehrt.


Der Segensspruch lautet: 
„Baruch Ata Adonaj Elohejnu Melech HaOlam, ascher kidschanu bemizwotaw weziwanu al mizwat eruw.“

„Gelobt seist du, Ewiger, unser G’tt, König der Welt, der uns durch seine 
Gebote geheiligt und uns das Gebot des Eruw befohlen hat.“


Und dann die Erklärung: 
„Behaden eruwa jehe share lana lemefe ulewaschala ule’atmana 
ule’adlkaka scheraga ulemebad kol zorkana mijoma tawa leschabta lanu 
ulekol hadarim ba’ir hasot.“

“Mit diesem Eruw sei uns das Backen, Kochen, Warmhalten, Lichteranzünden und all das zu tun erlaubt, was wir am Jom Tow für Schabbat vorbereiten müssen; dies gelte für uns und für alle Juden, die in dieser Stadt wohnen. “


->Der Sederabend 
Am Sederabend nimmt die ganze Familie teil. Es ist auch Brauch, Gäste einzuladen, 
besonders solche, die keine Familie haben. Bei der Mahlzeit sitzt man nicht aufrecht, 
sondern angelehnt (messubin). Der wesentliche Inhalt des Seders ist die Verlesung 
spezieller Texte, die sich auf den Auszug aus Ägypten beziehen; sie sind in der 
Pessach-Haggada zusammengestellt. Derjenige, der den Seder leitet, soll die Texte 
nach Möglichkeit nicht nur vortragen, sondern auch erklären.


Für den Seder wird benötigt:

Koscherer Wein: 
von dem man 4 Becher als Erinnerung an die 4 Versprechen G’ttes trinkt: 
1. Ich … will euch wegführen von den Lasten, die euch die Ägypter auflegen. 
2. … und ich will euch retten aus eurer Sklaverei. 
3. … ich will euch erlösen mit ausgestrecktem Arm und durch große Taten. 
4. Ich will euch annehmen zu meinem Volke.“ 
(Schmot 6, 5-7)


Mazzot: 
denn sie erinnern uns an die Eile, in der das Volk Israel aus Ägypten fliehen musste, 
und deshalb nicht genug Zeit hatte, den Teig für das Brot säuern zu lassen. 3 Mazzot 
symbolisieren die 3 Gruppen des Volkes: Kohen, Levi und Israel. Die 3 Mazzot 
werden in einer dreifächrigen Hülle auf den Tisch gelegt. Die Mazzot werden auch als 
das „Brot der Armut“ bezeichnet.


Karpass (Erdfrüchte: Petersilie, Radieschen oder Kartoffel): 
Er wird gleich zu Beginn des Seders gegessen und erinnert an die „armselige 
Mahlzeit“, die die Bnej Israel in Ägypten aßen.


Maror – Bitterkraut (Meerrettich) 
erinnert an die bittere Qual, mit der die Bnej Israel die Sklaverei erdulden mussten. 
Charosset – ein Gemisch aus Äpfeln, Nüssen, Zimt und Wein 
symbolisiert den Mörtel, aus dem die Israeliten Ziegel herstellen mussten.


Eine Schale mit Salzwasser 
steht für die Tränen, die die Bnej Israel während der Sklaverei vergossen haben.


Ein gerösteter Knochen 
steht für das Pessachopfer.


Ein gekochtes Ei 
steht als Trauersymbol für die beiden zerstörten Tempel.


Koss Elijahu 
ein besonderer Becher für Elijahu HaNawi. Die Erzählung über den Prophet Elijahu 
berichtet, dass er nicht gestorben, sondern auf einem Feuerwagen in den Himmel 
gefahren ist. Seitdem wartet man auf seine Rückkehr, da damit von manchen das 
Zeitalter des Meschi’ach verbunden ist. Nachdem der Wein in den Elijahu-Becher 
gegossen wurde, öffnet der Hausherr symbolisch die Haustür für den Propheten 
Elijahu.


Die Haggada (wörtlich: Erzählung) 
ist ein Buch mit der Pessacherzählung und der Ordnung des Sederabends. 
Den Abschluss des Abendessens bildet der symbolische Nachtisch, nämlich der 
Afikoman, das vorher beiseite gelegte Stück Mazza. Es hat sich der fröhliche Brauch 
herausgebildet, dass der Hausherr zunächst das Stück nicht finden kann, weil die an 
der Feier teilnehmenden Kinder es versteckt haben. Damit die Feier fortgesetzt 
werden kann, muss das Stück Mazza mit einem kleinen Geschenk für die Kinder 
ausgelöst werden.


->Sfirat HaOmer – Das Omerzählen


Am 2. Sederabend beginnt das Omerzählen. (Sfirat HaOmer) Man zählt insgesamt 7 
volle Wochen bis zu Schawu’ot (dem Wochenfest). Zur Zeit des Tempels wurde nach 
der Ernte ein gewisses Maß (=Omer) aus Gerste als Opfer dargebracht. Anstelle 
dieses Opfers zählen wir heute die Tage dieser besonderen Opfergabe.

Vor dem Zählen am Abend spricht man folgende Bracha:

„Baruch Ata Adonaj Elohejnu Melech HaOlam, ascher kidschanu bemizwotaw weziwanu al sfirat haOmer.“ 
„Gelobt seist du, Ewiger, unser G’tt, König der Welt, der uns durch seine Gebote geheiligt und uns befohlen hat, das Omer zu zählen.“


-> Der Ablauf der Pessachgeschichte


1. Das Volk Israel in Ägypten

Die Geschichte von Pessach beginnt eigentlich schon zur Zeit von Awraham Awinu. G’tt gab Awraham das Versprechen, einen Sohn zu bekommen, der sich so zahlreich wie es Sterne am Himmel gibt, vermehren würde. G’tt kündigte ihm auch an, dass seine Nachkommen 400 Jahre lang als Sklaven in Ägypten leben würden. Danach würde er sie befreien und ihnen Reichtum schenken. Awrahams Nachkomme, Josef, wurde von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft und stieg dort aus eigenen Kräften vom Sklaven zum Vize-König auf. Seine spannende Geschichte zeigt uns deutlich, dass es G’ttes Hand gewesen war, die Ja’akow und seine Familie nach Ägypten 
führte, wo es ihnen zuerst sehr gut ging.


2. Knechtschaft in Ägypten

Josef und seine Brüder starben, und das Volk Israels vermehrte sich in Ägypten. Nach dem Tod des Pharaos bestieg ein neuer König den Thron, der das Volk der Israeliten nicht mochte, und den das, was Josef für Ägypten getan hatte, nicht interessierte. Er wollte etwas dagegen unternehmen, dass sich die Israeliten so stark vermehrten und dadurch immer einflussreicher wurden. Die Berater des Königs rieten ihm, die Israeliten zu Sklaven zu machen und sie zu unterdrücken, damit sie nicht zu 
einflussreich würden.


3. Unter dem Joch des Pharao

Der Pharao schränkte die Freiheit der Israeliten ein, indem erhohe Steuern von ihnen verlangte, und die Männer zwang, unter strenger Aufsicht hart zu arbeiten. Sie mussten Städte, Häuser und Straßen bauen, im Steinbruch arbeiten und Ziegeln und Kacheln brennen. Doch es half nicht, zu verhindern, dass die Zahl der Kinder Israel zunahm. Da befahl der Pharao, alle neugeborenen hebräischen Jungen in den Nil zu werfen. Nur die Mädchen durften am Leben bleiben. Damit wollte er die starke Vermehrung der Israeliten verhindern und auch, dass ihnen ein „Befreier“ geboren würde - denn genau das hatten seine Astrologen ihm vorausgesagt.


4. Mosche auf dem Nil

Eines Tages wurde den beiden Israeliten, Amram und Jochewed, nach einer Tochter, Miriam, und einem Sohn, Aharon, ein dritter Sohn geboren. Dies geschah genau in der Zeit, als der Pharao befahl, die neugeborenen israelitischen Jungen zu töten. Also legte Jochewed das Kind in ein Körbchen, deckte es gut zu und setzte es auf dem Nil aus. Miriam, die Schwester verfolgte das Körbchen, wie es so auf dem Fluss entlang trieb, und beobachtete, wie die Tochter des Pharaos, die gerade im Fluss badete, das Körbchen auflas und Mosche zu sich nahm. Die Tochter des Pharaos adoptierte das Baby und nannte es Mosche. Die Mutter des Kindes wurde als Amme geholt. So wuchs Mosche am Hofe des Pharaos auf.


5. Mosches Flucht

Mosche wuchs zu einem großen stattlichen Mann heran, dem es im Palast des Pharaos an nichts fehlte. Von dort sah er stets die Sklaven, die für den Pharao Ziegeln brennen und Vorratsstädte bauen mussten. Er sah auch, wie schwer diese Menschen 
arbeiteten, und wie schlecht sie von den Aufsehern behandelt wurden. Eines Tages beobachtete er, wie ein Aufseher einen Sklaven so sehr mit Schlägen quälte, dass Mosche zu ihm ging und ihn erschlug. Deshalb musste er fliehen. Er ging nach 
Midian, wo er als Schafhirte arbeitete, und heiratete Zippora, die Tochter Jitros. Als er eines Tages am Fuße des Berges Sinai die Schafe hütete, sah er einen brennenden Dornbusch, der brannte, aber nicht verbrannte. G’tt sprach aus dem Dornbusch 
zu Mosche. Er nannte Mosche seinen Namen - JAHWE - und beauftragte Mosche, sein Volk aus Ägypten herauszuführen. Als Zeichen gab G’tt Mosche seinen Stab.


6. Mosche und Aharon beim Pharao

Die Kinder Israels konnten die Grausamkeit der Ägypter nicht länger ertragen. Sie beteten und flehten G’tt inständig um Hilfe an. G’tt erinnerte sich an seinen Bund mit Awarahm, Jizchak und Ja’akow und beschloss, deren Nachkommen zu befreien. 
Mosche war inzwischen 80 Jahre alt, als er und sein Bruder Aharon in den Palast des Pharaos gingen und ihm die Botschaft G’ttes überbrachten, sein Volk ziehen zu lassen. Doch der Pharao weigerte sich und auch als Mosche einige Wunder vollbrachte, zu denen G’tt ihn befähigt hatte, überzeugte ihn das nicht. Im Gegenteil, er ließ die Israeliten noch härter arbeiten und machte ihnen das Leben zur Hölle.


- Die 1. Plage: Blut (Dam)
Auch nach einer weiteren Warnung von Mosche an den Pharao, ließ dieser die Kinder Israels nicht frei. So ließ G’tt die erste Plage „Blut“ über das Land kommen. Jedes Wasser, das im Land floss wurde zu Blut. Die Fische starben und die Menschen 
hatten nichts zu trinken. Trotzdem gab der Pharao nicht nach.


- Die 2. Plage: Frösche (Zfarde’a)
Da streckte Aharon seinen Arm über dem Nil aus, und aus dem Fluss hüpften so viele Frösche, dass sie jeden Fleck des Landes bedeckten und sogar in die Häuser eindrangen. Wo man hinschaute oder hinging, überall waren die schleimigen Tiere 
und ihr Gequake war Tag und Nacht zu hören. Nun erschrak der Pharao doch sehr und bat Mosche, seinen G’tt um ein Ende der Plage zu bitten. Dann werde er die Kinder Israels freilassen. Doch kaum waren die Frösche verschwunden, vergaß der 
Pharao sein Versprechen.


- Die 3. Plage: Ungeziefer (Kinim)
Daraufhin befahl G’tt Aharon, mit seinem Stab auf die Erde zu schlagen. Aharon gehorchte und schon kroch Ungeziefer umher und bedeckte bald das ganze Land. Wieder litten die Menschen sehr, und obwohl die Berater des Pharaos ihm erklärten, dass 
dies vom G’tt der Israeliten komme, blieb er stur und ließ die Israeliten nicht frei.


- Die 4. Plage: Wilde Tiere (Arow)
Also schickte G’tt eine vierte Plage: Über das ganze Land fiel eine riesige Herde wilder Tiere her, die alles zerstörte, was ihr in den Weg kam. Nur die Provinz Goschen, wo die Israeliten lebten, blieb von der Plage verschont. Wieder versprach der Pharao, die Israeliten ziehen zu lassen, und Mosche betete zu G’tt, dass er die wilden Tiere verschwinden lasse. Kaum waren die Tiere weg, brach der Pharao wieder sein Versprechen und ließ die Israeliten nicht gehen.


- Die 5. Plage: Tiersterben(Dewer)
Dann schickte G’tt den Tieren des Landes eine Krankheit, an der sie alle starben. Die Ägypter mussten mit ansehen, wie ihre schönen Pferde, ihr ganzer Stolz, und auch ihre Rinder und sogar die Tiere, die sie für „g’ttlich“ hielten, tot umfielen. Nur die Tiere der Israeliten blieben verschont. Aber der Pharao blieb hart.


- Die 6. Plage: Geschwüre (Sch’chin)
Als der Pharao die Kinder Israels immer noch nicht gehen ließ, befahl G’tt Mosche, Ruß aus dem Ofen zu holen und in die Luft zu werfen. Mosche tat es, und schon bekamen alle Ägypter und ihr Vieh schreckliche Geschwüre im Gesicht und am Körper. 
Doch auch das bewog den Pharao nicht, seine Meinung zu ändern.


- Die 7. Plage: Hagel (Barad)
Also verkündete Mosche dem Pharao einen Hagelsturm, wie es ihn nie zuvor gegeben hatte. Ein Sturm, der das ganze Land verwüsten würde. Kein Mensch, kein Tier, kein Baum und keine Pflanze würden davon verschont bleiben. Nur die Häuser 
würden ihnen Schutz geben. Manche Ägypter jedoch blieben stur, und ließen das Vieh und die Hirten auf den Feldern. Als Mosche seinen Stab ausstreckte, prasselte Hagel aufs Land, ohrenbetäubender Donner grollte und Blitze zerrissen den 
Himmel. Alle Menschen und Tiere, die noch im Freien waren, wurden davon erschlagen. Pflanzen wurden zerfetzt und Bäume zerschmettert. Nur die Provinz Goschen blieb wieder verschont. Der Pharao rief Mosche zu sich und bat darum, den Donner und Hagel von ihnen zu nehmen. Dann werde er die Israeliten gehen lassen. Mosche tat, wie ihm geheißen, aber kaum hatte sich der Sturm gelegt, wurde der Pharao wieder stur.


- Die 8. Plage: Heuschrecken (Arbe)
Der Pharao war nun etwas nachgiebiger geworden und schlug vor, dass lediglich die Männer das Land verlassen dürften, die Frauen, Kinder und Tiere sollten jedoch in Ägypten bleiben. 
Natürlich lehnten Mosche und Aharon das Angebot ab und der Pharao weigerte sich weiterhin, alle gehen zu lassen. Daraufhin kamen riesige Heuschreckenschwärme in das Land. Sie deckten die Sonne zu und fraßen alle Pflanzen, die den vorherigen 
Plagen entkommen waren. Noch nie hatte es eine so gewaltige Heuschreckenplage gegeben. Sie ruinierte das ganze Land Ägypten. Wieder ließ der Pharao Mosche und Aharon zu sich rufen und bat sie, G’tt um ein Ende der Plage zu bitten. Mosche 
willigte ein, und G’tt schickte einen starken Westwind, der die Heuschrecken aufs Meer trieb. Kaum waren die Heuschrecken fort, kehrte die Sturheit des Pharaos zurück und er weigerte sich, die Kinder Israels ziehen zu lassen.


- Die 9. Plage:  Finsternis (Choschech)
Deshalb schickte G’tt erneut eine Plage: In ganz Ägypten gingen die Lichter aus und eine undurchdringliche Finsternis breitete sich aus. Wieder versuchte der Pharao, mit Mosche und Aharon zu verhandeln. Diesmal wollte er alle Israeliten gehen 
lassen, allerdings ohne ihr Vieh und ihre anderen Tiere. Aber natürlich ließen sich Mosche und Aharon nicht darauf ein. Daraufhin wurde der Pharao sehr zornig und warf sie aus dem Palast. Er drohte ihnen, sie zu töten, wenn sie jemals 
zurückkehrten.

-Die 10. Plage: Tod der Erstgeborenen (Makkat Bechorot)
Daraufhin erwiderte Mosche, dass sie niemals wieder kommen würden, da G’tt seine letzte Plage über Ägypten senden würde, und der Pharao danach die Kinder Israel freilassen würde. Genau um Mitternacht werde G’tt durch Ägypten gehen und alle 
erstgeborenen Kinder und Tiere töten. Nur die Israeliten würde er verschonen. Als Folge würde der Pharao die Israeliten bitten, sofort das Land zu verlassen. Nach diesen Worten ließen Mosche und Aharon den wütenden Pharao alleine zurück. 
Und so sprach G’tt am ersten Tag des Monats Nissan zu Mosche und Aharon: „Sprechet zum ganzen Volk Israel und sagt ihnen, dass jeder Mann am zehnten Tag dieses Monats ein Lamm für seinen Haushalt nehmen und es bis zum vierzehnten Tag dieses 
Monats behalten soll. Das versammelte Volk Israel soll es in der Abenddämmerung schlachten und das Blut auf die Türpfosten des Hauses streichen, in welchem sie das Lamm essen. Sie sollen das Fleisch in dieser Nacht essen und dazu ungesäuertes 
Brot und bittere Kräuter. Und sie sollen bis zum Morgen nichts übrig lassen, sondern das, was übrig bleibt, verbrennen. Und wenn ich das Blut sehe, werde ich an euren Häusern vorbeigehen. Und dieser Tag soll für alle ein Gedenktag sein, und ihr sollt ihn feiern vor dem Herrn durch alle Generationen. Sieben Tage lang sollt ihr ungesäuertes Brot essen und alles Gesäuerte aus dem Haus entfernen. Den Kindern sollt ihr 
erklären, dass dies das Pessach-Opfer für G’tt ist, der an den Häusern der Kinder Israel vorbeiging, als er die Ägypter schlug.“ Mosche berichtete dies seinem Volk und sie taten, was G’tt ihnen durch Mosche und Aharon befohlen hatte.


7. Das Pessachopfer

Um Mitternacht, zwischen dem 14. und 15. Nissan, tötete G’tt jeden erstgeborenen Ägypter und auch die Erstgeburt des Viehs. Die Menschen klagten und weinten, denn in jedem Haus der Ägypter gab es einen Toten. In der gleichen Nacht rief der 
Pharao, dessen Stolz nun endgültig gebrochen war, Mosche und Aharon zu sich und sagte ihnen, dass sie das Land mit ihrem ganzen Volk verlassen sollen. 
Die Israeliten hatten sich schon auf einen eiligen Aufbruch vorbereitet und versammelten sich, um das Pessachlamm zusammen mit dem ungesäuerten Brot zu essen. Als die Sonne aufging, begann das Volk Israel seinen Auszug aus Ägypten, 
nicht ohne die sterblichen Überreste von Josef mitzunehmen, so 
wie sie es versprochen hatten.


8. Der Auszug aus Ägypten

So wurden die Israeliten am 15. Nissan 2448 aus derKnechtschaft befreit. 600.000 Männer und ihre Frauen und Kinder verließen Ägypten als freies und reiches Volk. Viele Ägypter hatten ihnen Gold, Silber und Kleider mitgegeben, um sie schnell loszuwerden. So erfüllte G’tt das Versprechen, das er Awraham gegeben hatte, nämlich dass die Nachkommen Awrahams als wohlhabendes Volk Ägypten verlassen würden.
Und sie zogen gen Osten, geführt von einer Wolkensäule am Tag und einer Feuersäule in der Nacht. Der kürzeste Weg wäre durch das Land der Philister gewesen, aber das hätte bedeutet, dass das Volk Israel erst einmal Krieg gegen die Philister hätte führen müssen, und dafür war es nach jahrelanger Knechtschaft nicht stark genug. Also schlugen sie einen Umweg ein, der sie durch die Wüste zum Roten Meer führte.


9. Am Roten Meer

Drei Tage nach dem Auszug der Israeliten erfuhr der Pharao, welchen Weg die Israeliten gegangen waren. Er glaubte, dass sie sich verirrt hätten, weil sie einen ganz anderen Weg eingeschlagen hatten. Zudem bereute er auch, dass er sie freigelassen hatte, und daher machte er sich an der Spitze seiner besten Soldaten auf den Weg in ihre Richtung. Am Ufer des Roten Meeres holte er sie ein und drängte sie immer näher 
ans Wasser. Die Israeliten bekamen Angst, schimpften und klagten über Mosche, der sie statt ins Gelobte Land wohl eher in den Tod führen würde. Aber Mosche blieb ruhig und sagte ihnen: „Habt keine Angst. Ihr werdet sehen, G’tt wird Euch retten!“ 
Dann führte er sie alle an das Ufer des Roten Meeres. Die Wolkensäule änderte jetzt ihre Position und schob sich zwischen die Israeliten und die Ägypter. Auf Befehl G’ttes streckte Mosche seinen Stab über dem Meer aus, und da erhob sich ein starker Ostwind und blies die ganze Nacht. Der Sturm teilte das Wasser des Roten Meeres, so dass sich in der Mitte ein trockener Weg bildete. Rechts und links stand das Wasser wie eine Mauer. Die Israeliten betraten diesen Weg, der durch das ganze Rote Meer ging und gelangten sicher ans andere Ufer. Die Ägypter verfolgten sie, aber die Räder ihrer Kriegswagen blieben auf dem Meeresgrund stecken, so dass sie nicht weiterkamen. Sie wollten umdrehen, aber es war zu spät. 
Auf G’ttes Befehl streckte Mosche seinen Stab wieder aus, und das Wasser des Meeres fiel in sich zusammen und begrub die Ägypter samt ihrer Pferde und Wagen unter sich. So rettete G’tt die Kinder Israels an jenem Tag vor den Ägyptern. 

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