Ma'os Zur - Fels meiner Rettung

Ma'os Zur - Fels meiner Rettung

Ein typisches Lied für Chanukka.

„Maos Zur“ ist ein Chanukkalied, das wir traditionell direkt nach dem Anzünden der Kerzen singen. Das Lied wurde höchstwahrscheinlich im 13. Jahrhundert in Deutschland zu Zeiten der Kreuzzüge geschrieben. Der Verfasser hieß mit Vornamen Mordechai, das weiß man, weil die Anfangsbuchstaben der einzelnen Strophen seinen Namen ergeben. Möglicherweise war der Verfasser Rabbi Mordechai ben Hillel aus Nürnberg, der bei einem Pogrom in Nürnberg ums Leben kam. In dem Lied Ma’os Zur wird in jeder Strophe eine Tragödie beschrieben, die dem jüdischen Volk in den verschiedenen Exilen widerfuhr, und wie wir durch G’ttes Hand errettet wurden. Die 6. Strophe des Liedes handelt von Rache an unseren Verfolgern und wurde wahrscheinlich aus Angst vor den christlichen Obrigkeiten aus dem Lied entfernt. Diese Strophe tauchte erst im 18. Jahrhundert wieder auf. Sie ist bis heute in vielen Gebetsbüchern nicht enthalten.

 

Strophe/Inhalt Text Übersetzung
1. Dank dem Ewigen

Ma’os Zur jeschu’ati lecha na’e leschabe’ach.

Tikon bejt tefilati wescham toda nesabe’ach.

Le’et tachin matbe’ach mizar hamenabe’ach.

As egmor beschir mismor chanukkat hamisbe’ach.

G’tt, Fels meiner Rettung, ich danke dir für alle Wunder, die du vollbringst, wenn du uns aus den Händen unserer Verfolger rettest. Wir danken dir und bringen dir auf dem Altar ein Dankesopfer dar.
2. Die Knechtschaft unter Pharao und der Auszug aus Ägypten Ra’ot saw’a nafschi bejagon kochi kala chajaj mereru wekoschi beschi’abud malchut egla. Uwejado hagdola hozi et hasgula chejl par‘o wechol sar’o jardu ke’ewen bim‘zula. Voller Kummer und Leid war unser Leben unter dem Unterdrücker Pharao. Und der Ewige befreite uns und führte uns aus Ägypten, während der Pharao und seine Gefolgschaft im Meer versanken wie ein Stein.
3. Galut Bawel – Das Babylonische Exil

Dwir kodscho hewi’ani wegam scham lo schakateti.

Uwa noges wehiglani ki sarim awadeti.

Wejejn ra’al masachti kim’at sche’awarti.

Kez bawel serubawel lekez schiw’im noschati.

Als Strafe, dass wir fremden Göttern dienten, vertrieb der König Nebuchadnezzar uns nach Bawel. Dort lebten wir 70 Jahre im Exil, bis wir unter Srubawel wieder in unser Land zurückkehren durften.
4. Die Purimgeschichte

Krot komat berosch bikesch agagi ben hamdata.

Wenihejata lo lefach ulemokesch wega’awato nischbata.

Rosch jemini niseta we’ojew schmo machita.

Row banaw wekinjanaw al ha’ez talita.

Im persischen Reich wollte Haman das jüdische Volk vernichten und Mordechai Hajehudi sollte am Galgen hängen. Doch der Galgen wurde Haman zur Falle und zuletzt hing er selbst zusammen mit seinen Söhnen daran.
5. Die Chanukkageschichte

Jewanim nikbezu alaj asaj bijemej chaschmona’im.

Ufarzu chomot migdalaj wetim’u kol haschmanim.

Uminotar kankanim na’assa nes laschoschanim.

Bnej wina jemej schmona kaw’u schir urenanim.

Die Syro-Griechen überfielen uns in den Tagen der Chaschmonäer. Sie zerstörten die Mauern, drangen in unser Heiligtum ein und verunreinigten das Öl. In einem kleinen Ölkrug entstand das Wunder. 8 Tage lang brannte der Leuchter und wir brachen in Gesang und Jubel aus.
6. Rache

Chasof sro’a kodschecha wekarew kez hajeschu’a.

Nekom nikmat awadecha me’uma harscha’a ki archa

hascha’a we’ejn kez lijemej hara’a.

D’che admon bezel zalmon hakem lanu ro’im schiw’a.

G’tt, bringe uns den Meschi’ach, denn unser Leiden hat kein Ende. Räche unser Blut und bring uns die Erlösung.

 

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