Efer we’awak

Efer we’awak

Text: Ja‘akov Gilad
Melodie und Gesang: Yehuda Poliker
 
Efer we’awak Asche und Staub

Jom Awiw rejchot lilach                             

bejn churwot ha’ir schelach

jom jafe ladug banahar

betochi halew nischbar.

Scham hajta we’ejna

jaldutech, ischa ktana,

anaschim sche’isch lo mekir

ejn afiklu bajit schejaskir.

 

We’im at nossa’at, le’an at nossa’at?

Hanezach hu rak efer we’awak.

Le’an at nossa’at, le’an at nossa’at?

Schanim - weklum od lo nimchak.

 

Kchi me’il, jehije lach kar,

kessef kiss, gawisch sukar.

Im jihiju kaschim hajamim,

hisachri bi lif’amim.

We’im se od massa no’asch

el hazrif, el hamigrasch.

Bim’silat ha’ir hajeschana,

isch lo jechake batachana.

 

We’im at nossa’at,  le’an at nossa’at?

Mi jamtik lejlotajich?

Mi jakschiw lewichjech?

Mi jischmor za’adajich bedarkech?

 

Le’an at nossa’at, le’an at nossa’at?

Hanezach hu rak efer we’awak.

Le’an at nossa’at, le’an at nossa’at?

Schanim, weklum od lo nimchak.

 

Kchi me’il, jihije lach kar.

Ein Frühlingstag, es duftet nach Flieder

in den Ruinen deiner Stadt.

Ein schöner Tag, um im Fluss zu angeln,

es bricht mir das Herz

Da war sie und ist nicht mehr,

deine Kindheit, kleine Frau,

die Menschen kennst du nicht mehr,

kein einziges Haus erinnert noch daran.

 

Und wenn du fährst, wo fährst du hin?

Die Ewigkeit ist nur Asche und Staub.

Wo fährst du hin, wo fährst du hin?

Jahre sind vergangen und doch ist nichts getilgt.

 

Nimm einen Mantel mit, es wir dich frieren,

Taschengeld, einen Würfel Zucker.

Wenn die Tage dir zu bitter werden,

denke ab und zu an mich,

und wenn dies eine Reise in die Verzweiflung wird,

zur Baracke, zum Appellplatz,

auf den Eisenbahnschienen der alten Stadt,

wird niemand am Bahnhof auf dich warten.

 

Und wenn du fährst, wo fährst du hin?

Wer wird deine Nächte versüßen?

Wer wird deinem Weinen lauschen?

Wer wird deine Schritte hüten?

 

Und wenn du fährst, wo fährst du hin?

Die Ewigkeit ist nur Asche und Staub.

Wo fährst du hin, wo fährst du hin?

Jahre sind vergangen und doch ist nichts getilgt.

 

Nimm einen Mantel mit, du wirst frieren.

 

 

Der Sänger, Songwriter, Musiker und Maler Yehuda Poliker ist der Sohn Shoa-Überlebender, die von Thessaloniki, Griechenland, nach Auschwitz deportiert wurden. 

 

Das Lied „Efer we’awak“ – „Asche und Staub“, entstammt der Feder von Ja’akov Gil’ad, Sohn von Helena Birnbaum, Shoa-Überlebende, die zum ersten Mal nach Polen fuhr, um ihre Heimatstadt zu besuchen. Gil’ad sprach sich strikt gegen diese Reise seiner Mutter aus, da er befürchtete, sie könne den Schmerz dieser Reise, in das Land, in dem Millionen von Juden ihren Tod fanden, nicht ertragen. Aus diesem Grund schrieb er für sie das Lied „Efer we’awak“, in dem es heißt: 

 

„Und wenn du fährst, wo fährst du hin? Die Ewigkeit ist nur Asche und Staub. Jahre sind vergangen und doch ist nichts getilgt.“

 

Der in Israel sehr populäre Sänger Yehuda Poliker, ebenfalls 2. Generation Shoa-Überlebender, vertonte das Lied. 

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