Wie alles begann:
Aus dem Talmud (Traktat Schabbat, Blatt 21)
"מאי חנוכה?... שכשנכנסו יוונים להיכל טמאו כל השמנים שבהיכל ,וכשגברה מלכות בית חשמונאי ונצחום, בדקו ולא מצאו אלא פך אחד של שמן שהיה מונח בחותמו של כהן גדול, ולא היה בו אלא להדליק יום אחד, נעשה בו נס והדליקו ממנו שמונה ימים. לשנה אחרת קבעום ועשאום ימים טובים בהלל והודאה ."
„Was bedeutet das Chanukkafest? … Als nämlich die Griechen in den Tempel eindrangen, verunreinigten sie alle Öle, die im Tempel waren. Nachdem die Herrscher des Hauses der Chaschmonäer sich ihrer bemächtigt und sie besiegt hatten, suchte man und fand nur ein einziges mit dem Siegel des Hochpriesters versehenes Krüglein mit Öl, das nur so viel enthielt, um einen Tag zu brennen. Aber es geschah ein Wunder, und man brannte davon acht Tage. Im folgenden Jahre bestimmte man, diese Tage mit Lob- und Dankliedern als Festtage zu feiern.“
Wie alles begann:
Das Volk Israel zog aus Ägypten und eroberte Eretz Israel. Dies ist die Epoche von Jehoshua bin Nun, der das Volk damals führte. Die nächsten 400 Jahre waren die Zeit der „Schoftim“ (Richter).
Am Ende dieser Epoche, salbte der Prophet Schmu’el Hanawi zuerst König Scha’ul und danach König David. Der nächste König war Schlomo Hamelech, Davids Sohn. Er baute den 1. Tempel in Jeruschalaim. Damit begann die Epoche der Könige, die 450 Jahre andauerte.
Am Ende dieser Zeit, im Jahre 420 vor der Zeitrechnung, wurde der 1. Tempel vom babylonischen König Nebuchadnezer zerstört und die Juden nach Babylon vertrieben.
Nach 70 Jahren (während dieser Zeit fand die Purimgeschichte statt) erlaubte man den Juden, in ihr Land zurückzukehren. So kehrte das Volk Israel zuerst unter der Führung von Zerubawel und später unter der Führung der Propheten Esra und Nechemia (etwa 350 vor der Zeitrechnung und mit der Unterstützung der Perser, die die Babylonier besiegt hatten) nach Eretz Israel zurück. In dieser Zeit wurde der 2. Tempel aufgebaut.
Ca. 350 vor der Zeitrechnung besiegten die Griechen die Perser, und wurden zur größten Macht in der Region.
Im Jahre 167 vor der Zeitrechnung verhängten die Griechen unter König Antiochus schwere Auflagen gegen die Juden. Sie sollten ihre Religion aufgeben und sich hellenisieren. Dies führte zum Aufstand der Chashmonäer. (Jehuda Hamakkabi und seine Söhne gehörten der Dynastie der Chashmonäer an).
Etwa 100 Jahre nach dem Chashmonäer-Aufstand, im Jahre 62 vor der Zeitrechnung, besiegten die Römer die Griechen und eroberten unter Pompeus das Land Israel, womit das Land unter römische Herrschaft geriet.
Im Jahre 70 nach der Zeitrechnung zerstörten die Römer unter Titus den 2. Tempel, vertrieben die Juden und verkauften sie als Sklaven. Es begannen die 2000 Jahre der Diaspora.
Dem Land, das früher Israel und Jehuda hieß, gaben die Römer einen neuen Namen: „Palästina“, mit der Absicht, die Juden zu erniedrigen und jede Verbindung des jüdischen Volkes zu ihrem Land auszulöschen.
Wer gegen wen?
Der Hintergrund der Chanukka-Geschichte ist das Seleukidische Reich, das als hellenistischer Staat in Griechenland 312 vor der Zeitrechnung gegründet wurde. In seinen großen Tagen herrschte das Seleukidische Reich über Syrien, Eretz Israel, Kleinasien, Mesopotamien bis nach Iran. Das seleukidische Reich war der größte Staat in der hellenistischen Welt. Sein größter Feind war Ägypten mit seiner Hauptstadt Alexandria.
Und was haben wir, die Juden, damit zu tun?
Im Jahre 167 vor der Zeitrechnung, 8 Jahre nach dem Beginn seiner Herrschaft, beschloss Antiochus, Herrscher des seleukidischen Reiches, den Juden in Eretz Israel harte Vorschriften aufzuerlegen. Sie durften die Gebote, wie Thora lernen, Brith Mila ausführen und den Schabbat einhalten, nicht mehr ausführen. Man zwang sie sogar dazu, Schweinefleisch zu essen und Götzen zu dienen. Antiochus hoffte, dass es ihm so gelingen würde, die jüdische Identität auszulöschen, was dazu führen würde, dass die Juden sich der hellenistischen Kultur anpassen und sich nach und nach assimilieren würden.
Und was geschah dann?
Dann beschließen die Juden sich unter der Führung von Matitjahu Hachaschmona’i und seinen Söhnen gegen die Herrschaft der Seleukiden und alle feindlichen Gesetze aufzulehnen.
Wie wurde der Aufstand ausgeführt?
Nachdem die Juden den Aufstand angekündigt hatten, setzte sich eine kleine Gruppe unter Mattitjahu und seinem Sohn Jehuda Hamakkabi in die Berge von Jehuda ab. Dort kämpften sie gegen die seleukidische Armee. Gleichzeitig fanden zwischen den Jahren 161 bis 166 v.d.Z. überall in Eretz Israel blutige Kämpfe zwischen den aufständischen Juden und den seleukidischen Streitkräften statt. Trotz der vielen Soldaten, die Antiochus geschickt hatte, gelang es den jüdischen Helden, den Feind zu besiegen und sogar den Tempel, der zuvor von den Griechen entweiht worden war, zurückzuerobern und ihn zu reinigen. Als die Juden den Tempel neu weihen wollten, suchten sie nach reinem Öl, um die Menora anzuzünden und fanden nur einen kleinen Krug, der Öl enthielt, das vom großen Kohen versiegelt war. Die Menge des Öls war ausreichend für einen Tag, aber es geschah ein Wunder, und das Öl reichte für 8 Tage. Dieses Wunder ist bis heute als das „Chanukkawunder“ bekannt.
Eine der Makkabäer-Schlachten war besonders bekannt, es war die sogenannte AmeosSchlacht, die 165 v.d.Z. in der Gegend des heutigen Latrun auf dem Weg nach Jeruschalaim stattfand. Während die Seleukiden 20.000 Mann stellten, waren es auf jüdischer Seite nur wenige, die sich unter Jehuda Hamakkabi auf die ungleiche Schlacht vorbereiteten. Er versammelte seine Kämpfer in „Mizpe“ dem heutigen Nabi Samuel. Jehuda Hamakkabi, der sich sehr gut in den Jerusalemer Bergen auskannte, in Begleitung seiner Soldaten, die fest entschlossen waren, die Schlacht zu gewinnen, griffen die seleukidischen Kämpfer überraschend an. Nachts machten sie sich auf den Weg von Nabi Samuel nach Latrun, versteckten sich und überfielen im Morgengrauen das seleukidische Heer, das noch verschlafen und völlig unvorbereitet war. Jehuda Hamakkabi und seine Leute besiegten die Seleukiden, die in alle Richtungen davonstoben. So konnte Jehuda Hamakkabi sein Waffenarsenal aufbessern. Der Sieg hatte gleichzeitig aber auch große politische Bedeutung. Nach der verlorenen Schlacht sendete Antiochus einen Brief nach Eretz Israel, in dem er die religiösen Auflagen und Verbote für die Juden außer Kraft setzte und versprach, die Aufständischen nicht zu bestrafen. Trotz dieser Nachricht setzten die Makkabäer ihren Aufstand gegen die seleukidische Herrschaft fort, da der Tempel immer noch entweiht war. In der Ameos-Schlacht besiegten Wenige Viele. Grund dafür waren der unbeugsame Glauben an den richtigen Weg, die Motivation und die Hingabe der jüdischen Kämpfer. Ihre heldenhafte Ausdauer und ihre taktischen Fähigkeiten waren beeindruckend. Diese wichtige Schlacht um den Weg, der nach Jeruschalaim führt, hatte große geschichtliche Bedeutung und wurde zum Symbol des Heldentums und des Glaubens der Makkabim.
Was war das Ende von Jehuda Hamakkabi?
Jehuda Hamakkabi wurde in der letzten Schlacht namens „Kraw El’assa“ nördlich von Jerusalem getötet. Das war im Jahre 161 v.d.Z. Bei dieser Schlacht, bei der die Seleukiden unter Bakchides mit 20.000 Soldaten und 2.000 Kavalleristen aufmarschierten, kämpfte Jehuda Hamakkabi mit einem kleinen Heer von nur 3.000 Kämpfern. Als man Jehuda riet, nicht in die Schlacht zu ziehen, sondern zu fliehen, antwortete er: „Auf keinen Fall werde ich vor ihnen fliehen. Wenn unsere Zeit gekommen ist, dann wollen wir für unsere Brüder tapfer in den Tod gehen; auf unsere Ehre soll kein Schatten fallen.“ Jehuda griff an, doch die Seleukiden besiegten ihn und sein Heer. Bei dieser Schlacht wurde Jehuda getötet. Seine Brüder nahmen die Leiche und begruben sie in Modi’in. Über Jehuda steht im Buch Makkabim geschrieben:
„Ganz Israel beweinte ihn und hielt um ihn eine große Totenklage ab. Sie trauerten viele Tage lang und sagten: Ach, der Held ist gefallen, Israels Retter. Die übrige Geschichte des Jehuda, seine anderen Feldzüge und kühnen Unternehmungen, die er durchführte, und seine sonstigen großen Taten - all das ist hier nicht erwähnt worden; es wäre zu viel geworden.“
Chana und ihre sieben Söhne
In den Schriften unserer Weisen und im Buch der Makkabim wird von Chana und ihren sieben Söhnen erzählt, die während der Auflagen und Verbote des Antiochus gegen die Juden für die „Heiligung G’ttes“ „Kiddusch Haschem“ starben. Die Botschafter des Kaisers fassten Chana und ihre Söhne und versuchten, jeden der Söhne zu zwingen, sich vor einem Götzen zu verbeugen und Schweinefleisch zu essen. Alle Söhne weigerten sich und wurden nacheinander zuerst gefoltert und dann vor den Augen ihrer Mutter getötet. Als die Griechen zum letzten Sohn kamen, wandte die Mutter sich an ihn und sprach: „Mein Sohn, gehe zu Awraham Awinu und sage ihm: So sprach meine Mutter: Du hast ein Opfer auf den Altar gebracht, ich habe sieben Opfer gebracht, du – als Prüfung, ich – in Wirklichkeit.“ Nach diesen Worten stürzte die Frau sich vom Dach und starb.
Warum feiern wir Chanukka 8 Tage lang?
In dem Ölkrug gab es Öl für einen Tag, an diesem Tag geschah also kein Wunder, das Wunder ereignete sich nur während der folgenden 7 Tage – warum gedenken wir dem Chanukkawunder also 8 Tage lang?, fragt Rabbi Josef Karo aus Zfat. Er selbst antwortet darauf in seiner berühmten Schrift: „Schulchan Aruch“: Die Kohanim teilten den Inhalt des kleinen Kruges schon in der ersten Nacht für 8 Tage ein, und gossen jede Nacht nur 1/8 der Menge in die Menora. Obwohl sie nur eine winzige Menge in den Leuchter gossen, der eigentlich nur für einen kleinen Teil der Nacht reichen konnte, brannten die Lichter bis zum Morgen. So trug sich das Wunder 8 Tage lang zu, denn auch am ersten Tag geschah das Wunder.