Kiddusch 

1. Man beginnt mit den Sederabend mit dem Kiddusch. Der Herr des Hauses spricht den Segen mit lauter Stimme und alle Beteiligten antworten mit Amen. Jeder, der für sich den Kiddusch machen will, kann es tun. 

2. Jeder ist verpflichtet, in dieser Nacht 4 Gläser Wein zu trinken, zu denen er 4 Segenssprüche spricht. Jeder Segensspruch ist mit einem Glas verbunden durch Freude und Dankbarkeit wie geschrieben steht: ,,Ich werde ein Glas der Erlösung heben und den Namen G'ttes aufrufen," 

3. Unsere Weisen verbanden die 4 Gläser mit 4 Ausdrücken der Erlösung: 

• Ich habe Euch von den Leiden in Ägypten entzogen 
• Ich habe Euch von ihrer Arbeit gerettet 
• Ich habe Euch mit geneigtem Arm erlöst und große Strafgerichte ausgeführt  
• Ich nahm euch für mich als Volk 

Hallel

Man füllt das vierte Glas. In den Gemeinden, die die Bräuche der Aschkenazim pflegen, wird das fünfte Glas für Eliahu Hanavi bereitgestellt. Man beendet das Hallel einschließlich des großen Hallels und spricht die ,,Bracha Haschirt' (Nischma Kol Chai) und ,,Melech Mehulel Betaschabaot" oder,,Melech Chai Haolamim" entsprechend dem Brauch des jeweiligen Landes. 

Man erreicht,,Hodan" und ,,Jil Ana Shebachalal". Der Herr des Hauses beginnt und alle antworten ihm, wie es im Gebet in der Synagoge üblich ist, obwohl kein Minjan oder Mesuman vorhanden ist. In der Sedernacht werden auch die Frauen und Kinder gezählt, da alle dem Sederritual verpflichtet sind. 

Nach dem Segensspruch trinkt man das viefte Glas zurückgelehnt. Dann spricht man den letzten Spruch auf die vier Gläser, welcher ein dreiteiliger Segensspruch ist und beendet ,,Al Haaretz Veal Pri Gefen! - ,,Auf die Erde und auf die Früchte des Weines", so ,,Auf das Land und ihre Weinreben'. 

Nirzah

Nachdem wir alle Gesetze dieser Nacht erfüllt haben, erkennt G'tt will unsere Arbeit für Pessach an und so stimmen wir mit Freude in Gesang, Segenslieder und Erzählungen ein. 

Unsere Arbeit in der Sedernacht ist gewollt - und warum? In dieser Nacht werden wir, laut unseren Gelehrten mit drei Kronen gekrönt: 1. Krone der Thora, 2. Krone des Priesteftumns und 3. Krone des Königreiches. Die Krone der Thora für das Lernen der Hagada, die für den Auszug aus Ägypten steht. 

Jachaz 

An allen Feiertagen und Schabbat verwendet man 2 ganze Brote zum Andenken an die doppelte Ration Man, die unsere Ahnen in der Wüste am Tag vor Schabbat erhielten.

 An Pessach verwenden wir 3 Mazzot, zwei als,,Lechem Mischne" und noch eine, die in zwei Teile geteilt wird. Eine Hälfte für den Segensspruch als Zeichen des Armenbrotes, die andere Hälfte wird für den Afikoman bis zum Ende der Mahlzeit in ein Tuch gewickelt. 

Jede Mazza hat nun ihre Aufgabe. Auf die erste spricht er den Segen, auf di* hälfte des zweiten und isst sie zustimmen mit der ersten. Die dritte verbindet er mit dem Bittergras, wie es Hillel zum Andenken and Heiligtum getan hat. 

Maror, Korech 

Genuss des Bitterkrautes, Ausführung der Vorschrift Hillels 

Warum taucht man das Maror in Charoset? Das Essen von frischem Gemüse ist für den Körper schwer verdaulich. Taucht man Maror während des Gebetes ein, so schließt man auch das Charoset in das Gebet ein. Man mischt dem Charoset roten Wein und Nüsse bei, sodass seine Form an Mörtel erinnert und erklärt: Womit haben sie ihr Leben verbittert? Mit Mörtel und mit Bausteinen. 

Zur Zeit des Tempels brachten man Teile der Pessachopfer und nach Anordnung des ältesten Hillels verband man das Pessachopfer mit Maror und aß es zusammen wie geschrieben: ,,Zusammen mit Mazza und Bitterkraut soll man (das Pessachopfer) essen. 

Schulchan Orech - Die Mahlzeit

Die Pessachmahlzeit ist ein Gebot zu Ehren eines Tages, der ein von der Thora angeordneter Feiertag ist. Deshalb isst man in großen Mengen und trinkt auch. An den Feieftagen finden auch Opfer zu Ehren dieses Tages statt. Diese werden vor dem Pessachopfer gegessen, da man das Pessachopfer mit gesättigtem Magen essen soll. Abgesehen von den vorgeschriebenen vier Gläsern Wein, darf man noch zusätzlichen Wein trinken. 

Zafon - Essen des Afkomans 

Nach der Mahlzeit holt man den Afikoman hervor und isst ein Stück davon zum Andenken an das Pessachopfer, welches wir kurz vorher gegessen haben und dessen Geschmack nicht verloren gehen soll. 

Afikoman bedeutet Dessert, wie Früchte und Süßigkeiten. Wie auch das Pessachopfer, so darf auch der Afkoman nur bis Mitternacht gegessen werden. 

Ajn Maftirim achar HaPessach Afikoman - keine Süßigkeiten als Dessert 

Magid 

Jeder ist verpflichtet, in der Sedernacht vom Auszug aus Ägypten zu erzählen und dem Allmächtigen dafür zu danken. Man soll die Sätze lesen und allen die Wunder erklären, die G'tt vollbracht hat, indem er unsere Ahnen von der Askalverei in die Freiheit geführt hat. In der Haggada von Pessach, die wir besitzen, wird der Auszug aus Ägypten erzählt, wie ihn unsere Weisen gedeutet haben. 

Man füllt das zweite Glas nach dem Segen und nun fragt der Sohn die vier Fragen: 

,,Ma Nischtana" -,,Was ist der Unterschied" 

Warum stellt man diese Frage? Weil geschrieben ist: ,,Und wenn Dein Sohn Dich morgen folgendermaßen fragt......'. Aus diesem Grund ernannten unsere Weisen diese Fragen zur Pflicht. 

Es ist üblich, am Pessachabend Bedürftige in das Haus einzuladen, denn neben dem Gebot sich zu erfuhren, gibt es auch das Gebot, Bedürftige zu erfreuen. Unsere Gehlehrten predigten: ,,Groß ist das Erbarmen, dass die Erlösung herbeiführt". Daher beschlossen sie, die Haggada mit folgenden Worten zu eröffnen: 

Das ist das Brot des Elends, dass unsere Väter im Lande Ägypten gegessen haben. Jeder der hungrig, komme und esse und jeder, der in Not, komme und feiere mit uns!